Seit April 2012 erleichtert das Anerkennungsgesetz des Bundes Fachkräften aus dem Ausland, ihre berufliche Qualifikation auf dem deutschen Arbeitsmarkt einzusetzen. Zeitgleich mit der gesetzlichen Neuregelung hatten die deutschen IHKs für ihren Zuständigkeitsbereich mit rund 350 Aus- und Fortbildungsberufen aus Handel, Gastronomie und Dienstleistungen die Bewertung und Anerkennung in einem gemeinsamen Kompetenzzentrum IHK FOSA (Foreign Skills Approval) in Nürnberg gebündelt. Dort werden seitdem nach einheitlichen Maßstäben und hohen Qualitätsstandards rechtssichere „Gleichwertigkeitsbescheide“ ausgestellt. In den fünf Jahren ihres Bestehens hat IHK FOSA so rund 12.000 Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt gewonnen. Aus dem Bereich der IHK Saarland wurde vor wenigen Tagen der 200. Antrag bei IHK FOSA eingereicht. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen: "Es war damals eine richtige Entscheidung der IHK-Organisation, die Kräfte zu bündeln und mit IHK FOSA eine hoch kompetente Anerkennungsstelle zu gründen. So wird es Fachkräften aus dem Ausland erleichtert, ihre berufliche Qualifikation auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu nutzen – was den Anreiz, nach Deutschland zu kommen, erheblich erhöht. Gerade für das Saarland, das stärker vom demografischen Wandel betroffen ist als andere Regionen, ist dies ein wichtiger Baustein zur Fachkräftesicherung“.
Wertschätzung der Lebensleistung von Migranten
Selbst wenn bei einer FOSA-Prüfung keine volle Gleichwertigkeit der Abschlüsse festgestellt wird, ist dies kein Misserfolg: Denn der Bescheid dokumentiert dann die vorhandenen Qualifikationen und beschreibt die wesentlichen Unterschiede der ausländischen Ausbildung im Vergleich zum deutschen Referenzabschluss. Dies hilft bei Bewerbungen und ermöglicht es, sich gezielt weiter zu qualifizieren. Für die IHK-Organisation wird durch die Anerkennungsverfahren nicht zuletzt auch eine Wertschätzung der Lebensleistung von Migranten ermöglicht – ein wichtiger Beitrag zur besseren Integration in Deutschland.
Im Saarland bietet die IHK eine Erstinformation zum Anerkennungsverfahren, die konkrete Antragsberatung leistet die „Servicestelle zur Erschließung ausländischer Qualifikationen SEAQ Saar“ bei saaris. Mit dem Modellversuch „Prototyping Transfer“ werden von IHK Saarland und saaris gemeinsam Kompetenzfeststellungsverfahren für Antragsteller ohne oder mit nur teilweise vorliegenden Qualifikationsnachweisen entwickelt und durchgeführt. Nach einem Bescheid über eine teilweise Gleichwertigkeit informieren die Berater von IHK und saaris zudem über eine geeignete Anpassungsqualifizierung.
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