Im Sommer 2016 traten sie auf Autobahnen besonders häufig auf – sogenannte ‚Blow-ups‘. Sie entstehen auf den aus Betonplatten gefertigten Abschnitten. Bei heißen Temperaturen hat dies mitunter Folgen. Im Extremfall wölben sich Platten, platzen auf oder springen aus ihrer Verankerung. „Ab einer Lufttemperatur von 28 Grad Celsius können ‚Blow-ups‘ entstehen. Auto- und vor allem Motorradfahrer sollten in diesem Fall auf Betonabschnitten vorsichtig fahren“, sagt Steffen Mißbach, Kraftfahrt-Experte bei TÜV Rheinland. Ab 30 Grad steigt die Wahrscheinlichkeit für ‚Blow-ups‘ nochmals deutlich, sodass die zulässige Höchstgeschwindigkeit durch entsprechende Beschilderung gesenkt wird. „Bei geringerer Geschwindigkeit haben Verkehrsteilnehmer bessere Chancen, mögliche Fahrbahnaufbrüche oder Schlaglöcher zu erkennen. Sollte ein Durchfahren nicht zu vermeiden sein, sind die Folgen erheblich geringer“, weiß Mißbach. Bei Wasseransammlungen nach Regenfällen erhöht sich das Gefährdungspotenzial nochmals, da die Tiefe solcher Hindernisse nicht mehr erkennbar ist.

Spurrillen bergen Aquaplaningrisiko
Auch asphaltierte Straßen werden von Hitzewellen beeinträchtigt. Weicher Asphalt verformt sich, wodurch Spurrillen entstehen können. „Spurrillen sind in der Regel nur sehr schwer zu erkennen. Nach Sommergewittern mit starken Regenfällen sammelt sich in diesen Vertiefungen das Wasser und erhöht die Aquaplaninggefahr“, erklärt der Experte.

Verlängerter Bremsweg und verringerte Seitenhaftung
Erschwerend kommt hinzu, dass bei hohen Temperaturen die Asphaltfahrbahn schneller verschleißt, wodurch die Griffigkeit der Fahrbahn verloren geht. Dies kann zu verlängerten Bremswegen führen. Außerdem ist die Seitenhaftung geringer, wodurch das Fahrzeug bereits bei deutlich geringeren Kurvengeschwindigkeiten aus der Kurve getragen wird. „Durch gründlichen und rechtzeitigen Unterhalt der Straßen ließen sich Hitzeschäden verringern, etliche sogar ganz vermeiden. „Leider kommt das aber vielerorts zu kurz oder unterbleibt ganz“, so Mißbach.

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