Der Maschinen- und Anlagenbau reagiert mit völligem Unverständnis auf Forderungen aus der IG Metall, jeder Beschäftigte solle seine Wochenarbeitszeit für zwei Jahre auf 28 Stunden verkürzen können. „Ich appelliere an die Gewerkschaftsführung, die anstehende Tarifrunde nicht durch überzogene Forderungen zu belasten“, sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann.

„Die Digitalisierung stellt unsere Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Auch die Zukunft der Mobilität wird über kurz oder lang eine große Transformationsleistung für viele Maschinenbauer und deren Kunden. Es ist nun wirklich nicht die Zeit, um sich auf teure Experimente mit der Arbeitszeit einzulassen“, sagt Brodtmann.

Als „echtes Ärgernis“ bezeichnet Brodtmann das Ansinnen der IG Metall, dass die Unternehmen Beschäftigten, die wegen der Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen ihre Wochenarbeitszeit reduzieren, einen Lohnausgleich vom Arbeitsgeber erhalten sollen. „Den Unternehmen wird damit faktisch die Rolle von Sozialämtern zugewiesen. Diese Sozialleistung zahlen müssten aber letztendlich die Beschäftigten, die weiterhin die volle Wochenarbeitszeit ableisten“, stellte er klar. Denn die Lohnkosten ließen sich insgesamt nicht beliebig erhöhen.

Zudem befürchtet der VDMA-Hauptgeschäftsführer, dass sich durch eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit die per se angespannte Fachkräftenachfrage weiter verschärft. „Viele Unternehmen leiden schon heute unter Fachkräftemangel. Gerade kleinen und mittleren Industrieunternehmen, die den Maschinenbau prägen, ist es nicht möglich, zusätzliche Lücken zu füllen“, sagt Brodtmann. Gerade weil die Unternehmen sich im Augenblick in einer Wachstumsphase befinden, dürften auch die Gewerkschaften nicht ernsthaft mit dem Gedanken spielen, die Arbeitszeit zu verkürzen.

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