Der öffentliche Wirbel um die plagiierten Doktorarbeiten prominenter Politiker hat sich zwar längst gelegt, doch das dadurch ramponierte Image des Ghostwritings ist auch heute noch nicht wieder ganz hergestellt. Dabei wird oftmals verwechselt, dass den Betroffenen nicht durch die Inanspruchnahme eines professionelles Ghostwritings auf die Schliche gekommen wurde. Vielmehr war es die eigene mangelnde Sorgfalt beim wissenschaftlichen Arbeiten und Zitieren, die die Arbeiten letztlich als Plagiate disqualifizierte und zur Aberkennung der entsprechenden Titel führte.

Dennoch kann festgestellt werden, dass sich im Schatten der Plagiatsskandale die (kleine) Branche des akademischen Ghostwritings etabliert hat. Sie profitiert dabei von der Verunsicherung, die nicht nur bei prominenten Inhabern von Doktortiteln vorhanden sein dürfte, sondern auch bei „normalen“ Studierenden oder Doktoranden, die nicht sicher sind, inwieweit ihre Arbeiten „plagiatssicher“ sind und generell den Ansprächen wissenschaftlichen Arbeitens genügen.

Dabei stellt sich die Frage: wer bietet so eine Dienstleistung eigentlich an und wie erkennt man vertrauenswürdige Anbieter? Denn eine kurze Recherche im Internet zeigt, dass die Branche zwar klein sein mag, aber sehr vielfältig und kaum überschaubar.
Den typischen Ghostwriter gibt es dabei ebenso wenig wie den typischen Kunden, sind doch die Wünsche und Ansprüche weit gestreut. Firmen geben Geschäftsberichte oder interne Reden in Auftrag, gestresste Manager eine Marktrecherche oder einen Fachartikel, Privatpersonen oder Familien möchten ihre Biographien gedruckt sehen, Fachleute lassen ihre Sachbücher in eine passende sprachliche Form bringen und nicht zuletzt suchen zunehmend auch Studenten Unterstützung bei ihren Projekt- oder Abschlussarbeiten.
Ebenso wie die meisten Kunden suchen die Studierenden dabei Unterstützung bei der Lösung einer (Schreib)Aufgabe, die sie aktuell nicht allein bewältigen können. Sei es, dass sie sich trotz universitärer Schreibwerkstätten in Bezug auf ihre Haus- und Abschlussarbeiten vom Lehrpersonal zu wenig unterstützt und deshalb überfordert fühlen, sei es weil private Probleme die Konzentration behindern, studienbegleitend Geld verdient werden muss oder ein Abschluss neben der bereits aufgenommenen Berufstätigkeit nachgeholt werden soll.

Weil Ghostwriting aber vor allem Vertrauenssache ist, ist eine Entscheidung nicht immer leicht zu treffen, geht es doch um mehr als nur den passenden „Handwerker“ für ein technisches Problem. Ghostwriter und Kunde gehen eine intensive Arbeitsbeziehung ein, bei der neben dem notwendigen Fachwissen und der methodischen Kompetenz auch Einfühlungsvermögen, kommunikative Kompetenz und Kooperationsfähigkeit gefragt sind. Wie also finden Firmen und Privatpersonen, Fachautoren und Studenten den für sie jeweils passenden Ghostwriter und worauf müssen Sie bei der Auftragsvergabe achten?

Damit das „Matching“ gelingt, sollte man die Suche strukturiert beginnen und sowohl die eigenen Ansprüche als auch die Wünsche an das Profil des Ghostwriters klar formulieren, bevor man auf dieser Grundlage Angebote einholt und kritisch vergleicht. Ob man sich dabei aus der im Internet verfügbaren fast inflationären Vielzahl der Anbieter an Einzelkämpfer wendet oder an die überschaubare Zahl von seriösen und vielseitig aufgestellten Agenturen wie die Redaktion Text und Wissenschaft, hängt nicht zuletzt von der Art und dem Umfang des eigenen Projektes und dem vorhandenen Budget ab.

Um ein klares Bild von der Kompetenz und der „Passgenauigkeit“ des Ghostwriters bzw. seiner Unternehmung zu gewinnen, ist ein persönlicher oder zumindest telefonischer Kontakt unabdingbar. Keinesfalls sollte man sich deshalb auf reine „Briefkastenfirmen“ einlassen.

Da sich ein guter Ghostwriter stets auch als fairer Berater seines Kunden versteht, lassen sich seine Professionalität und Verlässlichkeit in einem Gespräch schon daran erkennen, ob und wie er von sich aus die Essentials einer guten Arbeitsbeziehung einfordert: Denkt er im Interesse des Projektes mit und antizipiert mögliche Probleme? Fragt er nach einem ausführlichen Briefing und bleibt dabei auch dann konsequent, wenn es um die Klärung schwieriger Fragen geht? Scheut er nicht davor zurück, eine andere Meinung als der Kunde zu vertreten, wenn es sachlich begründet erscheint? Beharrt er auf der Festlegung wichtiger Formalien, damit beide Seiten später keine unliebsamen Überraschungen erleben? Je mehr dieser Fragen mit „ja“ beantwortet werden können, um so sicherer kann sich der Kunde sein, den richtigen Anbieter gefunden zu haben.

Zu einem ernsthaften Angebot gehören zu guter Letzt eine schriftliche Vereinbarung, eine transparente Preispolitik ohne versteckte Kosten (sei es auf der Basis von Zeit- oder Seiteneinheiten) und die Übernahme von Korrekturen und Ergänzungen im Rahmen des Auftrages. Derart vorbereitet, steht einer erfolgreichen und oft dauerhaften Arbeitsbeziehung nichts mehr im Wege. Denn bei aller Unterschiedlichkeit haben seriöse Ghostwriter eines gemeinsam: Sie stehen zwar öffentlich nur in der zweiten Reihe, für ihre Klienten aber erbringen sie aufgrund ihrer Schreib-, Berufs- und Lebenserfahrung eine erstklassige Leistung.

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