Die Steigerungen sind zwar beeindruckend, das absolute Vergütungsniveau befindet sich aber selbst im Vergleich zum übrigen Handwerk weiterhin auf den hintersten Plätzen. Die Unterschiede in den Regionen sind dabei je nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit noch erheblich und insbesondere zwischen Ost und West unterschiedlich. So liegen die Empfehlungen für Auszubildende der Zahntechnik im 4. Ausbildungsjahr in Hamburg bei 900 Euro, in Niedersachsen bei 895 Euro, jedoch in Westsachsen bei gerade 610 Euro. Im abwanderungsfreudigen Mecklenburg-Vorpommern wurde in diesem Jahr ein Zeichen gesetzt, für Auszubildende im 4. Ausbildungsjahr beträgt der Empfehlungssatz nun 800 Euro.
"Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist ein wichtiger Aspekt, der umso bedeutender wird, je intensiver die Konkurrenz zwischen den Branchen um junge Menschen wird. Entscheidender und daher unverzichtbar sind jedoch attraktive Ausbildungsbedingungen, das heißt eine Ausbildung für ein modernes Berufsbild in gut ausgestatteten Berufsschulen und hochqualifizierten und ausbildungswilligen Meisterbetrieben. Daher wird der VDZI das Berufsbild und die Ausbildungsordnung mit den zuständigen Partnern modernisieren und auf die Anforderungen der Zukunft ausrichten", so Heinrich Wenzel, zuständiges Vorstandsmitglied im VDZI.
Das wirtschaftliche Umfeld sieht der VDZI für die zahntechnischen Meisterbetriebe weiter als schwierig an. Nach wie vor sei das Problem, dass bei den, gegenwärtig mit den Krankenkassen vereinbarten und von den Patienten und Zahnärzten akzeptierten, Preisen keine für alle Mitarbeiter erforderlichen konkurrenzfähigen Löhne gezahlt werden können.
Zahntechniker werden in den Meisterlaboren flächendeckend gebraucht. Daher müssen auch die finanziellen Anreize für junge Menschen verbessert werden, damit diese nicht in die Metropolen und dort in andere Berufe abwandern, sondern vor Ort die zahntechnische Versorgung sichern. Bereits aus diesem Grund ist eine verstärkte Ausbildung notwendig, um die erheblichen Wechselverluste auszugleichen, die entstehen, weil immer mehr Branchen mit Fachkräfteknappheit die qualifizierten Zahntechniker mit höheren Löhnen abwerben.
Insofern sieht der VDZI in den Erhöhungen der Ausbildungsvergütungen einen notwendigen, aber nicht ausreichenden Baustein, um dem bereits in einigen Regionen vorhandenen Fachkräftemangel zu begegnen und damit die Versorgungsstrukturen zu sichern.
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