Sicherheitstechnisch stehe dem Anschluss von bis zu zwei 300-Watt-Modulen an einen Stromkreis nichts entgegen, so Seltmann. Das Stecker-Solar-Gerät müsse lediglich beim jeweiligen Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Sehr wahrscheinlich werde der Netzbetreiber dann den Hausanschlusszähler tauschen.
So viel überflüssige Bürokratie brachte LEE-Gründungsmitglied Johannes Lackmann aus Paderborn auf den Plan: Er rief in der Versammlung dazu auf: „Installieren Sie die Module und stecken Sie sie in die Steckdose und sonst machen Sie gar nichts“, war sein Aufruf. Jedem, der daraufhin mit dem Netzbetreiber Ärger bekomme, werde er persönlich den Anwalt bezahlen. „Dann streiten wir uns halt mit denen“, so Lackmann. Dafür bekam der Elektrotechnik-Ingenieur reichlich Beifall.
Dass das Thema „Balkon-PV“ in nächster Zeit wohl weiter Fahrt aufnehmen wird, zeigte neben dem großen Zuspruch von Mietern am Abend auch die Äußerung eines Paderborner Vermieters. Er überlegt, seinen Mietern zu Weihnachten jeweils ein solches Stecker-Solar-Gerät unter den Weihnachtsbaum zu legen. Neben dem Umweltaspekt sei das auch echte Mieterbindung.
Laut Kerstin Haarmann, geschäftsführender Vorstand LEE OWL, wird sich der Verband in nächster Zeit verstärkt auf der politischen Ebene darum kümmern, dass Balkon-PV und auch größere PV- Anlagen auf Haus- oder Gewerbedächer von Bürokratie-Auflagen befreit werden. „Wir benötigen dringend einen Solar-Boom in den Städten, um die Klimaziele nicht völlig zu verfehlen“, so Haarmann abschließend.
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