„Das Vorgehen von NABU NRW, Verein für Umwelt- und Naturschutz Hochsauerland e.V (VUNH) und Verein für Natur- und Vogelschutz im HSK e.V (VNV) in Sachen Windpark Grüner Weg Meerhof bei Marsberg ist ein Stück aus dem Tollhaus“, sagt Geschäftsführer Michael Flocke gestern bei der Erörterung im laufenden Genehmigungsverfahren. Schließlich versuchten NABU, VUNH und VNV nach 2016 erneut mit denselben fachlich unrichtigen Einwendungen, die ökologische Verbesserung des bereits genehmigten Windpark-Projektes auf dem Sintfeld zu verzögern.

Die Fakten: Seit 2001 drehen sich auf der Fläche bei Marsberg-Meerhof 35 Windkraftanlagen, die nach und nach durch insgesamt 24 neue Maschinen ersetzt werden sollen. In dem aktuellen Genehmigungsverfahren geht es darum, die bereits genehmigten 12 E-126-Maschinen durch effizientere E-138-Anlagen zu ersetzen. Eigentlich fast eine Formsache. Private Einwendungen gegen das Projekt gibt es keine.

Nur NABU, VUNH und VNV haben Bedenken. „Es ist peinlich, dass dabei zum Teil sogar einfach alte Einwände gegen ein ganz anderes Projekt in Brilon kopiert und eingereicht wurden“, ärgert sich Windpark Grüner Weg Meerhof-Geschäftsführer Michael Flocke. „Das zeigt ja ganz klar, dass es den angeblichen Naturschützern nicht wirklich um Artenschutz geht, sondern einfach nur ums Verzögern und Verhindern.“

Die Forderungen der angeblichen Naturschützer seien trotz der vielen vorliegenden langjährigen Artenschutz-Gutachten für das Gebiet zudem wieder einmal völlig überzogen. Denn schließlich habe man sich an den bindenden Artenschutzleitfaden des Landes NRW strengstens gehalten. Das werde von den Gutachtern bestätigt.

Auch die untere Naturschutzbehörde des Hochsauerlandkreises erklärte jetzt im Erörterungsverfahren: Man sehe keine Gefährdung für den Artenbestand.

Sollten sich dennoch NABU, VUNH und VNV mit ihren Forderungen durchsetzen, dann stehen jährlich zusätzliche 30 Millionen Kilowattstunden Ökostrom auf dem Spiel. So viel würden die größeren, jetzt neu geplanten Windkraftanlagen nämlich mehr produzieren, als die bereits genehmigten.

„Wir reden da über die Einsparung von fast 38.000 Tonnen Braunkohle jedes Jahr – fast 1000 Eisenbahnwaggons voll. Zählt das für NABU, VUNH und VNV gar nicht oder sind die vermeintlichen Naturschützer etwa für die Rodung des Hambacher Forstes“, fragt sich Flocke. Der gestern veröffentlichte Bericht des Weltklimarates habe doch erneut gezeigt, dass man jetzt ganz schnell aus der Kohleverstromung aussteigen müsse. Und deshalb sei ein weiterer Windkraft-Ausbau dringend notwendig.

Doch nicht nur ökologisch, auch finanziell würde sich die Vergrößerung der Anlagen bei dem Projekt für die Region lohnen. Etwa 150.000 € mehr Gewerbesteuer jedes Jahr für die Stadt Marsberg und weitere nicht unerhebliche Zusatz-Einnahmen für Land-Verpächter und Bürger stehen auf dem Spiel.

Jetzt ist der Hochsauerlandkreis am Zug: Er muss entscheiden, ob er für das Projekt grünes Licht gibt oder nicht.

Daten zum Projekt Windpark Grüner Weg Meerhof GmbH & Co. KG:

Geplant sind 4 Enercon E-126 und 12 Enercon E -138. Letztere mit 160 Meter Nabenhöhe. Gesamtkosten des Projektes: Etwa 70 Millionen Euro. Insgesamt könnte der Windpark jährlich 175 Mio. Kilowattstunden sauberen Strom produzieren. Das entspricht dem Verbrauch von 50.000 Durchschnittshaushalten und würde das klimaschädliche Verbrennen von 220.000 Tonnen Braunkohle jährlich verhindern. Das entspricht einem Zug mit 5500 Eisenbahnwaggons voll Kohle. Die CO²-Einsparung läge jährlich bei 350.000 Tonnen.

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