In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) schnelle und umfassende Hilfe für die vielen Handelsunternehmen, die zur weiteren Eindämmung des Coronavirus schließen müssen.

HDE-Präsident Josef Sanktjohanser: "Die Corona-Epidemie stellt unsere Branche vor sehr große Herausforderungen, wie es sie selbst während der Finanzkrise nicht gegeben hat. Durch massive Umsatzausfälle werden tausende selbstständige Unternehmen und Millionen von Arbeitsplätzen vernichtet." Der Handel trage seinen Teil bei, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, könne die Last aber nicht ohne Hilfen stemmen. Große Kauf- und Warenhausunternehmen, Fachmarktketten und tausende von Mittelständlern seien in ihrer Existenz massiv gefährdet. Die verfügten Geschäftsschließungen führen bundesweit zu einem Umsatzausfall von rund 1,15 Milliarden Euro pro Tag bzw. sieben Milliarden Euro pro Woche. Sanktjohanser: "Betroffen sind viele kleine Textileinzelhändler, Schuh- und Sportgeschäfte, Parfümerien, der Möbeleinzelhandel und Elektronikgeschäfte sowie Kauf- und Warenhäuser. Aber auch viele Online-Handelsunternehmen leiden unter der durch Corona verursachten Konsumzurückhaltung mit einem Umsatzrückgang von 20 bis 30 Prozent."

Für zahlreiche Handelsunternehmen bedeute dies höchstwahrscheinlich die Insolvenz, wenn nicht sofort und unbürokratisch staatliche Hilfen in Form von direkten Zahlungen und KfW-Bürgschaften ohne Eigenbeteiligungen gewährt werden. Im Ergebnis drohe sich damit auch das Bild der Innenstädte und die Versorgung der Bevölkerung massiv und unwiederbringlich zu verändern. "Die Finanzbehörden und die Sozialversicherungsträger müssen die im März und April fälligen Zahlungen umgehend stunden", so Sanktjohanser weiter.

Steuervorauszahlungen müssten zinslos gestundet und direkte Sofortzahlungen für bedrohte Handelsunternehmen ausgezahlt werden.

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