Nach dem wochenlangen Lock-Down durch die Covid-19-Krise ist die Wiedereröffnung der Geschäfte im Gange und eine Normalisierung der Konjunktur in Sicht. Für Investoren erscheint der Technologiesektor vor diesem Hintergrund besonders attraktiv, da er einige der nach Marktkapitalisierung größten und qualitativ hochwertigen Unternehmen der Welt umfasst, die stabile Bilanzen aufweisen und von geographisch unterschiedlichen Einkommensströmen profitieren. Vor allem die Informationstechnologie gewinnt an Bedeutung: „Wir erwarten, dass der Informationstechnologiesektor vom steigenden Verbrauch von Online-Produkten und globalen IT-Ausgaben profitieren wird, die durch die wachsende Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen im Zusammenhang mit mobilem Cloud Computing und dem Internet der Dinge angetrieben werden“, sagt Torsten Reidel, Geschäftsführer von Grüner Fisher Investments.

Ein genauer Blick auf die darunterliegenden Branchen verrät mehr „Jede Sub-Branche der MSCI World IT-Services verhält sich anders und bedarf gründlicher Analysen, um die Portfolios richtig zu positionieren“, betont Reidel. So war in der Vergangenheit beispielsweise zu beobachten, dass sich die MSCI World-IT-Services-Branche eher wie ein defensiver Teil des Technologiesektors verhielt, da er in Baissephasen besser und in Haussephasen oft schlechter abschnitt als der MSCI World Technology Sektor. 

Widerstandsfähig: Datenverarbeitung

Historisch gesehen schnitten die einzelnen Subbranchen der MSCI World IT Services – Datenverarbeitung, IT-Consulting und Internetdienste – im Verlauf des Marktzyklus sehr unterschiedlich ab.

Die Datenverarbeitung als größter Teilsektor (68 %) besteht aus Zahlungsunternehmen – beispielsweise Visa oder Mastercard – aber auch aus Reisetechnologieunternehmen. Treiber des Zahlungsverkehrs sind Verbraucher- und Unternehmensausgaben, der säkulare Trend vom Bargeld zum bargeldlosen Zahlungsverkehr, E-Commerce und grenzüberschreitende Zahlungen. In vergangenen Zyklen erzielte die Datenverarbeitung in Baisse-Märkten in der Regel eine Outperformance, erfolgreiche Börsengänge im neuen Jahrtausend unterstützten nach anfänglichen Startschwierigkeiten auch im mittleren und letzten Drittel der Hausse eine gute Wertentwicklung. „Die persönlichen Konsumausgaben der Verbraucher erweisen sich als relativ widerstandsfähig, daher wächst das Zahlungsverkehrsvolumen während wirtschaftlicher Expansionen und hält sich in Rezessionen und Bärenmärkten recht gut“, erläutert Reidel. Der Experte erwartet, dass der steigende Verbrauch von Online-Produkten, insbesondere der Schwellenländer mit einer aufstrebenden Mittelschicht, neben verbraucherorientierten Technologien auch Zahlungsdienstleister unterstützen wird.

Defensiver Player: IT-Consulting

IT-Consulting (25 %) besteht aus Unternehmen, die spezifisches Fachwissen und/oder Outsourcing-Dienstleistungen anbieten. Treiber im IT-Consulting sind Unternehmensausgaben für Outsourcing, digitale Projekte wie Cloud-Implementierungen, Analysen oder mobile Anwendungen. „IT-Consulting-Firmen schneiden spätzyklisch und im frühen Bärenmarkt unterdurchschnittlich ab, verbessern ihre Performance aber mit fortschreitender Baisse. Die oft langfristigen Verträge von IT-Consulting-Firmen tragen zu stabilen Einnahmen bei, da ihre Kunden versuchen, in Rezessionen Kosten zu senken und Outsourcing-Dienstleistungen zu nutzen“, so Reidel. Mit aktuellem Bezug geht er davon aus, dass die Ausgaben für globale IT-Dienstleistungen und Unternehmenssoftware stärker wachsen werden als das globale Bruttoinlandsprodukt – was in erster Linie auf die Trends im Cloud Computing zurückzuführen ist.

Spätzykler: Internet-Dienste

Internet-Dienste als kleinste Subbranche (7 %) besteht aus Unternehmen, die an der Domain-Registrierung beteiligt sind, sowie aus Cloud-Service-Plattformen „E-Commerce und Unternehmensausgaben gelten als größte Treiber für dieses Segment. Internet-Dienste tendieren dazu, im mittleren und späten Zyklus gut zu performen, während sie in einem Bärenmarkt schwächeln. Service-Plattformen und Cloud-Infrastrukturunternehmen werden allesamt zu spätzyklischen Unternehmensausgaben und Wirtschaftswachstum genutzt“, sagt Reidel. 

Neben der Rentabilität und niedriger Finanzierungskosten sollten auch überholte Technik und eine niedrige Inflation künftig höhere Ausgaben für produktivitätssteigernde und verbraucherorientierte Technologie unterstützen. „Beim Technologiesektor ist es uns nicht nur wichtig zu wissen, dass es funktioniert – sondern auch zu verstehen, wie es funktioniert. Ein Blick hinter die Kulissen und auf die bisherige Entwicklung ist dabei oft sehr aufschlussreich“, schließt Reidel.

Über die Grüner Fisher Investments GmbH

Die Grüner Fisher Investments GmbH ist ein stark wachsendes Finanzdienstleistungsinstitut, dessen Kerngeschäft die Finanzportfolioverwaltung mit eigenem Ermessensspielraum (Vermögensverwaltung) umfasst. Das im Januar 1999 gegründete Unternehmen ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Dazu zählen die 2019 von Capital vergebene Auszeichnung als Top-Vermögensverwalter, der von Focus verliehene Titel TOP Arbeitgeber Mittelstand 2019 sowie die für 2020 erhaltene Zertifizierung "Great Place to Work". Zunächst unter dem Namen "Thomas Grüner Vermögensmanagement GmbH" von Vice Chairman Thomas Grüner gegründet, erhielt die Firma im Sommer 2007 aufgrund der Beteiligung des US-Milliardärs und Vermögensverwalters Kenneth L. Fisher (Fisher Investments) den Namen "Grüner Fisher Investments GmbH".

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