Der Shutdown zum Schutz vor COVID 19 hat die Wirtschaft bundesweit zum Erliegen gebracht. Restaurants, Einzelhandelsgeschäfte, Reiseunternehmen und Veranstalter stehen vor dem Aus. Lediglich in der Digitalstadt Ahaus hat die Krise mehr beflügelt als gebremst – Grund dafür scheint der digitale „Smart Business“-Ansatz zu sein.

Viele Unternehmer und Gastronomen beschäftigen sich mittlerweile zwangsweise mit digitalen Lösungen, um flexibler zu sein und sich den Herausforderungen der Corona Krise anzupassen. In Ahaus, einer 40.000 Einwohnerstadt im westlichen Münsterland, ist das längst gelebte Realität. In Kneipen, Restaurants, Geschäften bestellen und bezahlen die Menschen einfach mit ihrem Smartphone. Sie kaufen Tickets online, bestellen ihre Brötchen nach Hause oder buchen ein Ruderboot für einen Ausflug auf der Schlossgräfte. So schnell hatten Unternehmen geschaltet und ihr Ladenlokal mit den besten Artikeln kurzerhand online gebracht, ihr Restaurant auf den Außer-Haus-Service umgestellt oder die Unterstützung ihrer treuen Kunden mit dem Kauf von Gutscheinen gesichert.

Ein Cafebetreiber zeigt, wie’s smart geht

Donato Masella betreibt in Ahaus das Schloßcafé San Remo. Auch ihn habe die Schließung zu Beginn der Corona Ausbreitung natürlich hart getroffen. „Unser Geschäft ist Eisverkauf und Konditorei. Normalerweise haben wir bei diesem Wetter Hochkonjunktur und dann, von einem auf den anderes Tag: Nichts. Sehr bitter,“ so Masella. „Aber das wollte ich nicht untätig hinnehmen. Da unsere Gäste auf der Terrasse schon lange auch per Smartphone bestellen können, habe ich den Service kurzerhand auf Außerhauslieferung umgestellt. Das ging sehr einfach, dafür musste nur der Lieferstatus geändert werden. Die Kunden geben nicht mehr ihre Tischnummer ein, sondern ihre Adresse und bekommen die Eisbestellung nach Hause gebracht. Für den Start war das eine super Sache, aber selbst zu liefern ist auf Dauer zu aufwändig. Besser ist es, online zu bestellen und selbst abzuholen. An der Abholstation zeigen die Kunden ihren Abholcode auf dem Smartphone und erhalten ihre Bestellung. Völlig bargeldlos, online gezahlt und unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Natürlich sind die Einnahmen bei weitem nicht so wie sonst, aber wir bleiben im Gespräch, bedienen unsere Stammgäste und schaffen wenigstens ein Grundrauschen. Das motiviert uns.“

Online bestellen, sogar bei der lokalen Goldschmiede

Mathias Engels ist Inhaber der Goldschmiede Engels und er weiß, dass Schmuck eigentlich sehr emotionale Produkte sind, die angefasst und erlebt werden müssen. Aber: In der Krise ging das natürlich nicht mehr. „Bereits am ersten Tag der Krise hat unser Stadtmarketing in Ahaus schnell reagiert und eine Plattform erstellt, mit allen Unternehmen, die liefern oder zur Abholung bereit stellen“, berichtet Engels. „Daran haben wir uns auch direkt beteiligt, denn natürlich kann man auch einige unserer Produkte über unsere Website kaufen und mit dem digitalen Stadtgutschein bezahlen. Das kam zwar nicht häufig vor, aber auch während der Krise gab es Geburtstage oder Hochzeitstage, zu denen man ein besonderes Geschenk brauchte."

Der springende Punkt: Alles basiert auf einer zentralen digitalen Plattform

Die Digitalstadt Ahaus basiert auf der Plattform chayns5 von Tobit.Software. Wie in einem großen Reallabor kommen hier unterschiedlichste Anwendungen, vom Stadtportal über Stadtgutschein bis zum digitalen Stadtquiz, für die Verbindung von allen und allem zum Einsatz. Das integrierte Paymentsystem sorgt dabei für die Abwicklung von Kaufaktionen über alle modernen Bezahlmöglichkeiten. „Wir haben es dank unserer digitalen Plattform geschafft, ziemlich schnell umzuschalten und die Krise als Chance zu verstehen", so Claudia Platte, Geschäftsführerin vom Ahaus Marketing und Touristik. „Handel und Gastronomie ziehen an einem Strang und mit der Unterstützung vom Hersteller unserer Digitalplattform wurden verschiedene Initiativen gestartet, die für den aktuellen Bedarf schnelle Hilfe leisten konnten."

Inspirierend: Digitale Teamplayer arbeiten Hand in Hand

In Ahaus kocht also nicht jeder sein eigenes „digitales Süppchen“. Nein, die Stadt, die Verantwortlichen und alle Player arbeiten Hand in Hand. So scheint es nicht nur der digitale Ansatz zu sein, der Ahaus durch die Krise katapultiert, sondern zuletzt auch die Tatsache, dass alle Beteiligten diesen Ansatz offen und mutig leben und umsetzen.

Alle Infos dazu unter https://ahaus.app/FCKCOV

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