- Konzernumsatz leicht unter Vorjahr; Betriebsergebnis (EBITDA) praktisch stabil
- Bündelangebote weiterhin sehr gefragt
- Geschäftskundensegment wächst im Lösungsgeschäft
- Fastweb wächst bei Umsatz, EBITDA und Kunden
- Hohe Investitionen in die Netze
- Ausblick für das Gesamtjahr 2020: EBITDA und Investitionen unverändert; Umsatz mit rund CHF 11,0 Mrd. vor allem als Folge von Covid-19 leicht tiefer
- Zu den wichtigsten Zahlen im Überblick
CEO Urs Schaeppi zieht für das erste Halbjahr 2020 eine positive Bilanz: «In einem anspruchsvollen Marktumfeld erzielten wir ein praktisch stabiles Betriebsergebnis. Dank gut ausgebauten Netzen, attraktiven Produkten und gutem Kundenservice verzeichnen wir eine hohe Kundenzufriedenheit. Der starke Preisdruck hält an. Gleichzeitig geriet unser Geschäft aufgrund des temporären Lockdowns in einigen Bereichen wie Roaming, dem Verkauf in den Shops und dem Lösungsgeschäft bei Geschäftskunden unter Druck. Die grosse Bedeutung eines zuverlässigen und gut ausgebauten Netzes wurde mit der als Folge von Covid-19 teils massiv erhöhten Nutzung klar ersichtlich. Unsere Investitionen bleiben hoch, sei es in den weiteren Ausbau mit 5G im Mobilfunk sowie die Verdoppelung der Glaserfaserabdeckung (FTTH) bis Ende 2025. Erfreulich entwickelte sich Fastweb: Unsere Tochtergesellschaft in Italien konnte im Privat- und im Geschäftskundenbereich weiterwachsen.»
Video Urs Schaeppi: https://youtu.be/guttrxQVzg
Preisdruck im Schweizer Kerngeschäft, Wachstum bei Fastweb
Der Konzernumsatz von CHF 5’443 Mio. liegt währungsbereinigt um CHF 152 Mio. (-2,7%) unter dem Vorjahr. Im gesättigten Schweizer Kerngeschäft erwirtschaftete Swisscom einen Umsatz von CHF 4’096 Mio. (-3,9%). Der Umsatzrückgang bei Swisscom Schweiz um CHF 165 Mio. ist vor allem getrieben durch den anhaltenden Preisdruck und die Auswirkungen von Covid-19; rund ein Viertel davon (CHF 41 Mio.) entfällt auf Roaming. Positiv entwickelt sich das Geschäft in Italien: Das Umsatzwachstum bei Fastweb beträgt im Vergleich zum Vorjahr EUR 56 Mio. (+5,3%).
Der Rückgang im Kerngeschäft konnte dank verbesserter Effizienz grösstenteils aufgefangen werden. Das konsolidierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) liegt mit CHF 2’208 Mio. um CHF 32 Mio. unter dem Vorjahr. Im Schweizer Kerngeschäft reduzierte sich der EBITDA um 1,2%, bei Fastweb hingegen erhöhte er sich um 4,6% (in EUR). Unter dem Strich resultiert mit CHF 736 Mio. ein solider Reingewinn, der vor allem als Folge des tieferen EBITDA um CHF 44 Mio. oder 5,6% unter dem Vorjahr liegt.
Hohe Investitionen in das Netz
Swisscom investiert kontinuierlich in die Qualität, Abdeckung und Leistungsfähigkeit der Netzinfrastruktur und baut damit ihre Technologieführerschaft aus. Die konzernweiten Investitionen bleiben mit CHF 1’075 Mio. im ersten Halbjahr auf einem hohen Niveau.
Breitbandausbau auf Kurs
Per Ende Juni 2020 hat Swisscom in der Schweiz über 4,1 Mio. oder mehr als 77% der Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband (mehr als 80 Mbit/s) erschlossen. Rund 2,8 Mio. oder 53% der Wohnungen und Geschäfte profitieren von schnellen Verbindungen mit mehr als 200 Mbit/s, davon sind rund 1,6 Mio. mit FTTH ausgebaut. Bis Ende 2021 will Swisscom alle Gemeinden mit Ultrabreitband erschliessen und so auch abgelegenen Ortschaften Zugang zu Ultrabreitband ermöglichen.
Zudem hat sich Swisscom ambitiöse Ausbauziele bis 2025 gesetzt. Dies mit dem Anspruch, allen Kunden überall und jederzeit das beste Netz der Schweiz zu bieten. Bis Ende 2025 soll die Glasfaserabdeckung in Haushalten und Geschäften (FTTH) gegenüber 2019 auf bis zu 60% verdoppelt werden. Zudem will Swisscom ihre Netztechnologien vermehrt konvergent einsetzen.
Ausbau des Mobilfunknetzes ist gefährdet
Im ersten Halbjahr 2020 gewann Swisscom zahlreiche Mobilfunk-Netztests. Die Basis dafür ist eine gute Netzabdeckung. Das 4G/LTE-Netz von Swisscom deckt per Ende Juni 2020 99% der Schweizer Bevölkerung ab. Seit Ende 2019 versorgt Swisscom 90% der Schweizer Bevölkerung mit 5G mit Geschwindigkeiten bis zu 1 Gbit/s. Um das Potenzial von 5G zu nutzen und Daten viel effizienter und schneller übertragen zu können, braucht es die Erneuerung bestehender und den Bau neuer Antennen mit 5G+.
Aufgrund von Einschränkungen wie etwa Moratorien in einzelnen Kantonen stockt der Ausbau des Mobilfunknetzes und damit die Schaffung dringend notwendiger Kapazitäten sowohl für 4G wie auch 5G. Die grosse Bedeutung von modernen und sehr leistungsfähigen Netzen zeigte sich in den letzten Monaten sehr klar. Die übertragenen Datenvolumen wachsen laufend und gute Rahmenbedingungen für einen raschen Ausbau sind wichtiger denn je.
inOne legt weiter zu
Die Zahl der TV- und Breitbandanschlüsse bleibt hoch, die Nachfrage nach Bündelangeboten hält an. Privatkunden schätzen besonders das modulare, flexible Abo inOne.
inOne als wichtiger Treiber der Konvergenz
Per Ende Juni 2020 verzeichnete Swisscom im Privatkundensegment 2,39 Mio. inOne Kunden. inOne macht im Privatkundensegment 68% aller Mobilfunkabos und 72% der Festnetz-Breitbandanschlüsse aus, 45% der Kunden nutzen ein kombiniertes Angebot.
Hohe Dynamik im Festnetz und Mobilfunk
Die Märkte für Breitband und TV sind gesättigt und stark promotionsgetrieben. Die Zahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse und der TV-Anschlüsse gingen im ersten Halbjahr leicht zurück. Der rückläufige Trend bei der traditionellen Festnetztelefonie verlangsamt sich aufgrund der abgeschlossenen Migration auf IP: Ende Juni 2020 verzeichnete Swisscom 1,56 Mio. Festnetz-Telefonieanschlüsse, was einem Rückgang von 30’000 Anschlüssen im ersten Halbjahr 2020 entspricht.
Der Bestand der Postpaid-Anschlüsse im Mobilfunk stieg gegenüber Ende Juni 2019 um 61’000, im ersten Halbjahr um 12’000. Die Zahl der Prepaid-Anschlüsse sank im ersten Halbjahr um 81’000. Insgesamt zählt Swisscom per Ende Juni 2020 6,26 Mio. Mobilfunkanschlüsse.
Covid-19-Massnahmen sorgten für viel positives Kunden-Feedback
Swisscom hat ihren Kunden die Lockdown-Zeit mit verschiedenen kostenlosen Angeboten erleichtert. Über eine Million Kunden profitierten von mehr Bandbreite oder Datenvolumen. Zudem erliess Swisscom 70’000 Kunden, die im Ausland feststeckten, die Roaming-Kosten bis zu CHF 200. Dazu wurden mehrere hundert Geschäftskunden mit tausenden Mitarbeitenden mit kostenlosen Homeoffice-Lösungen ausgestattet und Swisscom-TV-Kunden kostenlose Bezahlsender von Teleclub zur Verfügung gestellt.
Grafik: Auswirkungen von Covid-19 in der Vermarktung
Geschäftskunden: Intensiver Wettbewerb und steigende Nachfrage nach ICT-Lösungen
Der Markt für Geschäftskunden ist weiterhin durch hohen Preisdruck und neue Technologien geprägt. Der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten sank im Vergleich zum Vorjahr um 8,0% auf CHF 868 Mio. Swisscom hat eine starke Position als Full Service Provider und die Kundenzufriedenheit ist weiterhin hoch. Die Nachfrage nach Cloud, Security sowie IoT-Lösungen nahm weiter zu. Der Umsatz im Lösungsgeschäft nahm im ersten Halbjahr 2020 um CHF 14 Mio. zu (+2,7%).
Fastweb wächst bei Umsatz, EBITDA und Kunden
Fastweb steigerte im ersten Halbjahr den Umsatz in allen Segmenten. Die Zahl der Mobilfunk-Kunden stieg trotz Marksättigung und starkem Wettbewerb im Vergleich zum Vorjahr um 18,1% auf 1,83 Mio. Dies nicht zuletzt dank eines attraktiven Mobilfunkangebots mit noch mehr Leistungen. Das Festnetz-Breitbandgeschäft entwickelt sich auch dank der ausgezeichneten Netzqualität ebenfalls positiv: Ende Juni 2020 zählte Fastweb 2,69 Mio. Breitbandkunden (+3,5%). Auch das Geschäftskundensegment entwickelt sich erfreulich und wächst: Der Umsatz stieg um EUR 19 Mio. (+4,6%).
Insgesamt stieg der Umsatz von Fastweb auf EUR 1’105 Mio. (+5,3%). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 4,6% auf EUR 365 Mio.
Unveränderter Ausblick für 2020 bei EBITDA und Investitionen
Swisscom erwartet für 2020 unverändert einen EBITDA von rund CHF 4,3 Mrd. sowie Investitionen von rund CHF 2,3 Mrd. Vor allem als Folge von Covid-19 rechnet Swisscom aufgrund des kleineren Roamingvolumens mit einem leicht tieferen Nettoumsatz von rund CHF 11,0 Mrd. (bisher rund CHF 11,1 Mrd.). Entwickelt sich das Geschäft wie geplant, so beabsichtigt Swisscom, der Generalversammlung 2021 für das Geschäftsjahr 2020 eine unveränderte Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.
Swisscom verwendet unterschiedliche alternative Performancekennzahlen. Die Definitionen sowie die Überleitung auf die Werte nach IFRS sind im Zwischenbericht per 30. Juni 2020 dargestellt.
Der detaillierte Zwischenbericht:
http://www.swisscom.ch/q2-report-2020
Weitere Unterlagen:
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