Im Vordergrund der Studie, die bewusst zum Saisonstart und während der fairen Woche veröffentlicht wird, stand die Frage, ob und wie viele nachhaltig produzierte Fankleidungsstücke es bereits gibt und wie sichtbar diese in den Online-Shops präsentiert werden. Die Initiatoren haben jedoch auch nach Informationen zur genauen Herkunft der Produkte gesucht: Wie sind die Arbeits- und Umweltbedingungen bei der Herstellung der Kleidungsstücke? Gibt es bestimmte Kriterien, nach denen die Vereine ihre Lieferanten aussuchen? „Die Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga machen Millionen mit dem Verkauf von Fanartikeln. Damit verbunden ist eine große Verantwortung, der jedoch noch nicht alle Klubs ausreichend nachkommen“, fasst Geschäftsführerin Kerstin Haarmann von cum ratione zusammen.
So haben acht der 21 untersuchten Vereine bislang nicht ein einziges Fantextil im Sortiment, das ein glaubwürdiges Siegeln für faire und nachhaltige Herstellungsbedingungen trägt oder weisen es nicht als solches aus. Dazu gehören Borussia Dortmund und RB Leipzig. Bei weiteren Fußballklubs finden sich nur sehr wenige fair produzierte Artikel – der FC Bayern München als Triple-Sieger der vergangenen Saison bietet beispielsweise lediglich Corona-Schutzmasken mit GOTS-Zertifizierung in seinem Shop an. Das reicht nur für einen Platz im Niemandsland der Tabelle.
Ein Lob erhalten dagegen die Vereine auf den obersten Plätzen, die sich schon intensiver mit der Herkunft der Produkte in ihren Shops befasst haben und dabei sind, ihr Sortiment schrittweise auf nachhaltig produzierte Textilien umzustellen. So hat sich der FC St. Pauli durch einen Mitgliederbeschluss aus dem Jahr 2016 beispielsweise selbst zur umfassenden Umstellung der Merchandise-Produkte auf nachhaltige Beschaffung verpflichtet. Die Nordklubs Bremen und Wolfsburg machen ihre Vereinsfarben zum Thema und führen die Nachhaltigkeitskollektionen #zertifiziertes Grün (Werder) und „Grün aus Überzeugung“ (VfL). Hoffenheim setzt dagegen auf die Umoja-Kollektion und versucht, diese Artikel möglichst nachhaltig in Uganda produzieren zu lassen. Ganz weit vorne ist auch der zweitplatzierte VfB Stuttgart mit über 30 fair produzierten Textilien im Shop. An Spitzenreiter Union Berlin mit rund 100 Textilien in seiner nachhaltigen Kollektion „Dufte“ kommen allerdings auch die Schwaben aktuell nicht heran.
Steffen Dahl von cum ratione, der das Projekt als Werksstudent begleitet, blickt daher optimistisch in die Zukunft: „Diese Beispiele zeigen, dass mehr Fairness im eigenen Fanshop möglich ist und haben damit Vorbildcharakter für andere Fußballklubs.“ In Sachen Transparenz hätten allerdings alle Vereine noch Luft nach oben. „Nur wenige machen öffentliche Angaben dazu, mit welchen Lieferanten sie zusammenarbeiten und anhand welcher Kriterien diese ausgewählt und überprüft werden.“ Auch eine öffentliche Verpflichtung zur Achtung der Menschenrechte innerhalb der eigenen Lieferketten finde sich nur selten.
Doch auch hier gibt es schon erste Schritte der Vereine in Richtung mehr Transparenz. So plant der in der Studie zweitplatzierte VfB Stuttgart in Zusammenarbeit mit seinem Partner Brands Fashion nach eigenen Angaben die Einführung einer Trace-my-Shirt-Technologie. Damit kann über einen Trackingcode die Lieferkette bis zum Produktionsstandort zurückverfolgt werden. Außerdem gibt es Angaben zu Sozial- und Umweltstandards bei der Herstellung. „Eine wichtige Initiative, die zukünftig zum Standard werden sollte“, blickt Projektleiterin Lara Schröder gespannt auf die Technologie. „Für viele Vereine ist das Thema faire Kleidung bisher noch absolutes Neuland“, stellt Lara Schröder fest. „Wir wollen die Fußballklubs gerne mit unserer Erfahrung unterstützen und gemeinsam an einem fairen Fanshop arbeiten. Wirkliche Veränderung geht nur Hand in Hand.“
Das PDF-Dokument zur Studie findet sich am Donnerstag (17.09.2020) ab 11 Uhr auf der Homepage von cum ratione unter: https://www.cum-ratione.org/union-berlin-meister/
Die WestfalenWIND GmbH projektiert und betreibt Bürgerwindparks vor allem im Kreis Paderborn und achtet darauf, dass möglichst viel der Wertschöpfung in der Region bleibt. Die Tochterfirma WestfalenWIND Strom vertreibt vor Ort den regional erzeugten Strom und legt dabei auch besonders günstige Tarife auf. In Regionen mit besonders vielen Windkraftanlagen zahlen Haushalte und Gewerbetreibende deutlich weniger als in anderen Regionen.
WestfalenWIND hat zudem die Energiestiftung Sintfeld ins Leben gerufen, die Vereine und Ehrenamt aus Windkraftgeldern unterstützt, als auch die Genossenschaft Bürgerwind Westfalen eG. Die über 1100 Mitglieder haben sich an verschiedenen Windkraftanlagen beteiligt und profitieren von den Erträgen.
Darüber hinaus mischt sich WestfalenWIND auch politisch ein: Zum Beispiel wenn es darum geht, die Rahmenbedingungen für eine gerechte Energiewende zu verbessern, die notwendige Sektorenkopplung voranzutreiben oder eine allgemeine CO²-Steuer zu fordern. Unter anderem finanziert WestfalenWIND auch Forschungsprojekte mit, die eine Einbindung erneuerbaren Stroms in den Wärmemarkt und den Verkehrssektor untersuchen.
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