Mit einer breiten Produktpalette spezialisiert auf die Positionierung im Nanometerbereich hat sich Aerotech in den letzten 50 Jahren eine solide Nische im Bereich der hochpräzisen Bewegungssteuerung erarbeitet. Die Aerotech Ltd, UK, und die Aerotech GmbH im fränkischen Fürth waren dabei die ersten europäischen Tochtergesellschaften, welche die internationale Expansion des mittelständischen US-Unternehmens vorantrieben. Inzwischen ist das Unternehmen auf weltweit ca. 500 Beschäftigte angewachsen. Das Branchenspektrum reicht von Medizintechnik und Life Science-Anwendungen, über Photonik, Halbleiterfertigung, Automotive und Datenspeicherung, bis hin zu Laserbearbeitung, Luft- und Raumfahrt, sowie Mess- und Prüftechnik.
„Viele unserer Kunden stammen aus stark regulierten Branchen mit hohen Prozessanforderungen. Damit die Menge an luftgetragenen Teilchen, Partikeln oder Keimen möglichst gering bleibt, werden sensible Produkte wie etwa Katheter oder Linsen ausschließlich in Reinräumen gefertigt“, erklärt Norbert Ludwig, Geschäftsführer bei der Aerotech GmbH in Fürth. „Im Sinne unserer Kunden sorgen auch wir für konstante Bedingungen und vermeiden jegliche Kontamination bei der Herstellung unserer Positioniersysteme.“ Diesem Qualitätsversprechen wolle man auch bei steigender Nachfrage unbedingt gerecht werden. „Wir nehmen unsere Herstellerpflichten sehr ernst – um auch größere Stückzahlen unter besten Bedingungen herstellen zu können, vergrößern wir derzeit unsere Reinraumkapazitäten an unserem Stammsitz in Pittsburgh.“
Beträchtliche Investitionen in neue Raumflächen und Equipment
Zum Ende der Baumaßnahmen soll der Reinraum über eine Fläche von 600 m² verfügen, was ca. das Doppelte der ursprünglichen Größe ausmacht. Erweitert wird auf ISO-Klasse 6 mit zellenspezifischen Bereichen der ISO-Klasse 5. Zusätzliche Investitionen fließen in Reinraumkleidung, Arbeitsmittel, Werkzeuge und komplette Sortimente.
Die Reinraumerweiterung gilt als Fortführung einer mehrjährigen Investition in Anlagen und Betriebskapazitäten, die bereits 2018 ihren Anfang nahm. Aerotech vergrößerte damals das Betriebsgebäude in Pittsburgh um zusätzliche 134.500 Quadratmeter an Produktions-, Büro-, Technik- und Laborflächen.
Die neuen Reinraumkapazitäten sollen dann auch Peak Metrology zu Gute kommen. Die ebenfalls in Pittsburgh ansässige jüngste Aerotech-Tochter befindet sich derzeit auf einem rasanten Wachstumskurs. Die dortigen Experten unter der Leitung von RJ Hardt konzentrieren sich ausschließlich auf Industriekunden im Bereich Oberflächenmesstechnik. Peak Metrology bietet hierfür ein breites Produktspektrum an – bis hin zur schlüsselfertigen Maschine. Bereits als Geschäftsbereich von Aerotech konnte ein breiter Kundenstamm rund um Standard- und kundenspezifische Präzisionslösungen für die Oberflächenmesstechnik aufgebaut werden.
Kiski Precision Industries erwirbt Alpha Carb Enterprises
Mit Wohlwollen verfolgt man dort auch die rasante Geschäftsentwicklung der Aerotech-Tochter Kiski Precision Industries (KPI), die für Aerotech Metallbearbeitungsprozesse wie CNC-Zerspanung, Präzisionsschleifen und Drahterodieren wie auch Montagearbeiten übernehmen. Kiski gab Anfang Dezember 2022 die Übernahme von Alpha Carb Enterprises (ACE) bekannt, ein benachbartes Fertigungsunternehmen mit Fokus auf Drahterodieren u.a. im Werkzeug- und Formenbau. Laut KPI verdoppele sich mit den hinzugekommenen 7.390 m² die verfügbare Betriebsfläche – ein entscheidender Faktor, da die derzeitigen Produktionsanlagen an der Kapazitätsgrenze liegen. ACE bietet zudem ergänzende Geschäftsbereiche sowie ein breites Spektrum an Fachwissen und Erfahrung, das es möglich macht, eine Vielzahl unterschiedlicher Märkte zu bedienen. In Kombination werden beide Unternehmen ihre Stärken auf einer gemeinsamen Plattform bündeln und so ihren Kunden in Zukunft ein erweitertes industrielles Angebot bereitstellen.
“Wir haben nur geringe Kundenüberschneidungen und auch lediglich zwei sich überschneidende Bearbeitungsprozesse – die Metallzerspanung und Funkenerosion (EDM). KPI ist aber noch neu im EDM-Bereich und hat sich traditionell auf Zerspanung und CNC-Metallbearbeitung konzentriert, während bei ACE der Fokus deutlich mehr auf der Funkenerosion liegt. Mit dieser Erweiterung an EDM-Know-how können wir unseren Kunden deutlich mehr Kapazität rund um das Drahterodieren im Werkzeug- und Prototypenbau für alle angebotenen Dienstleistungen bieten,“ erläutert Dave Holm, Präsident bei Kiski Precision Industries, und ergänzt: "Flexibilität ist der Schlüssel zu unserem Erfolg – vom Prototyping bis zur Großserie, von der Komplettbearbeitung bis zur Veredelung, von Kunststoffen bis zu Speziallegierungen und allem, was in dieser Range liegt.“
Mehr Know-how für Aerotech
Auch Aerotech will von der ACE-Übernahme profitieren, schließlich verfügt KPI jetzt über zusätzliche Kapazitäten und mehr Know-how in den einzelnen Geschäftsbereichen. Den Mitarbeitern bei ACE wurden Arbeitsstellen bei KPI zugesichert, auch die leitenden Angestellten sollen übernommen werden.
„KPI hat in den letzten Jahren ein sehr spezifisches Know-how für Schlüsselindustrien entwickelt und dabei auch spezielle Verfahren und Zertifizierungen eingeführt. Von diesem Wissen können wir alle nur profitieren – und es ist ein großer Benefit, dass KPI nur circa 45 Autominuten von Pittsburgh entfernt liegt, da der fachliche Austausch so ohne Kompromisse stattfinden kann“, blickt Norbert Ludwig dem Ganzen positiv entgegen.
Gute Prognosen an hart umkämpften Märkten
Zufrieden über die derzeitige Entwicklung zeigt sich auch die Führungsetage in Pittsburgh. „Wir können positiv in die Zukunft blicken“, bilanziert Dr. Robert Novotnak, Präsident von Aerotech. „Angesichts der aktuellen Nachfrage werden uns diese Investitionen helfen, unsere Kunden weiterhin mit den Produkten und Dienstleistungen zu versorgen, die sie von Aerotech erwarten." Und Aerotech-CEO Mark Botos betont: „Die Ansprüche unserer Kunden voll und ganz zu erfüllen, ist seit 50 Jahren ein zentraler Bestandteil unserer Firmenphilosophie. Wir freuen uns darauf, unsere Vorstellungen von Qualität und Präzision weiter umzusetzen und gemeinsam mit unseren Kunden erfolgreich zu sein.“
Aerotech Inc. mit Hauptsitz in Pittsburgh, USA, ist ein mittelständisches Unternehmen, das sich im Besitz von Mitarbeitern befindet. Aerotech wurde 1970 von Stephen J. Botos gegründet und entwickelt und produziert die weltweit leistungsfähigsten Bewegungssteuerungs- und Positionierungssysteme für Kunden in Industrie, Wissenschaft und Forschung. Im Sinne eines Familienunternehmens legen die Inhaber weiterhin größten Wert auf einen offenen und vertrauensvollen Umgang mit Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern. In Deutschland ist das mittelständische Unternehmen mit einer eigenen Tochtergesellschaft, der Aerotech GmbH, mit Sitz im fränkischen Fürth vertreten. Neben den Vertriebs- und Serviceaktivitäten findet in Fürth auch die kundenspezifische Montage von Positioniersystemen für den europäischen Markt statt. Die innovativen und hochpräzisen Bewegungslösungen erfüllen alle kritischen Anforderungen, die für die anspruchsvollen Anwendungen von heute erforderlich sind. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo ein hoher Durchsatz gefordert ist – unter anderem in der Medizintechnik und Life Science, Halbleiter- und Flachbildschirmfertigung, Photonik, Automotive, Datenspeicherung, Laserbearbeitung, Luft- und Raumfahrt, Elektronikfertigung sowie in der Inspektion und Prüfung bis hin zur Montage.
Mit fortschrittlichen Analyse- und Diagnosefunktionen bietet Aerotech technischen Support und Service von Weltklasse. Wenn ein Standardprodukt für eine bestimmte Anwendung nicht geeignet ist, ist der Hersteller in der Lage, spezielle Bewegungskomponenten und -systeme zu liefern, die auf seinem langjährigen Know-how und seiner Erfahrung basieren. Die Fertigungsmöglichkeiten für kundenspezifische Anwendungen werden durch die Erfahrung bei der Lieferung von Systemen für Vakuum- und Reinraumanwendungen ergänzt.
Aerotech hat Full-Service-Büros in Deutschland (Fürth), Großbritannien (Ramsdell), China (Shanghai City) und Taiwan (Taipei City). Aerotech beschäftigt derzeit rund 500 Mitarbeiter weltweit.
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