„Die Mobilitätswende und das faktische Verbrenner-Aus werden in den nächsten Jahren massive Auswirkungen auf unsere Wirtschaft haben. Als Automobilregion sollte sich Südwestsachsen hier möglichst aktiv positionieren und den Wandel gezielt mitgestalten“, sagt ITAS-Projektleiter Boris Kaiser von der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH.
Expertenvorträge und Vorstellung der Resilienz-Studie
Kongressteilnehmer war unter anderem Thomas Kralinski, der die Transformation als Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr aus Sicht der Landesregierung beleuchtete. Die Rolle der Zulieferer bei der anstehenden Neuverteilung der Wertschöpfung sowie die Bedeutung neuer Fahrzeughersteller auf dem europäischen Markt standen bei Moritz Krusch im Mittelpunkt. Er ist Associate Partner bei der Porsche Consulting GmbH.
Michaela Ungethüm, operative Geschäftsführerin der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen, sprach in ihrer Keynote darüber, wie Transformation durch Qualifikation begleitet werden muss. Und Thomas Knabel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau, ging darauf ein, wie der anstehende Wandel aktiv und fair gestaltet werden kann.
Ein weiterer Programmpunkt war die Vorstellung der ITAS-Resilienz-Studie durch Dr. Carmen Leidereiter, Team Regionalentwicklung atene KOM, und ITAS-Projektleiter Boris Kaiser. Die Erhebung soll erstmalig das regionale Stimmungsbild hinsichtlich der Transformation einfangen und die Anpassungsbereitschaft der südwestsächsischen Bevölkerung dokumentieren.
Der Nachmittag gestaltete sich für die am ITAS-Kongress teilnehmenden Unternehmen danach praxis- und anwendungsbezogen: In Workshops und Panels wurden gemeinsam Themen wie „Circular Cars – Made in Sachsen“, „Menschenleere Produktion 2035?“ oder „Veränderungskompetenz Transformation“ bearbeitet.
Wegbereiter für die künftige Weichenstellung
Der erste von insgesamt drei geplanten ITAS-Kongressen endete mit einer Abschlussdiskussion, bei der Gäste und Experten gemeinsam über Lösungen diskutierten, aufgeworfene Fragen vertieften und anstehende Aufgaben umrissen.
Begleitend zum Kongress fand neben dem Veranstaltungsort ein Bürgerforum statt. Hier kam die Initiative in Kontakt mit Beschäftigten aus Unternehmen, sprach mit Passanten über ihre Mobilitätsbedürfnisse und richtete Leitfragen aus der ITAS-Resilienz-Studie direkt an Bürgerinnen und Bürger.
„Ich denke, wir konnten das Problembewusstsein schärfen, Beteiligte in einen guten Austausch bringen und den Boden für erste Weichenstellungen bereiten. Wir werden unsere konkreten Angebote als ITAS auf dieser Basis weiterentwickeln“, resümiert Projektleiter Boris Kaiser.
Über ITAS:
„ITAS“ steht für „Initiative Transformation Automobilregion Südwestsachsen“. Zu dem Zusammenschluss regionaler Akteure gehören: die Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (CWE) als Konsortialführerin, die Industrie- und Handelskammer Chemnitz, das Netzwerk der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), die IG Metall sowie die Bundesagentur für Arbeit. ITAS möchte den Wandel der Mobilität in der Automobilregion Südwestsachsen mitgestalten und gezielt voranbringen. Die heimische Automobil-Zulieferindustrie soll dazu mit Lehrangeboten, Vernetzung und Beratung bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle, Technologien und Unternehmenskonzepte unterstützt werden. Die Initiative will Akteure vernetzen und gemeinsam mit ihnen ein Leitbild und eine regionale Transformationsstrategie entwickeln. Zudem werden industriepolitische Interessen der Branche im Dialog mit der Politik vertreten. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Weitere Informationen: https://itas-projekt.de
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