Die EEX wird ihr Produktangebot für den nordischen Strommarkt erweitern und plant die Einführung von lokalen Stromfutures in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Die derzeitigen EEX-Futures für den nordischen Stromterminmarkt funktionieren nach der „Systempreis“-Logik, das heißt, Marktteilnehmer können ihre Produktion und ihren Verbrauch gegen den nordischen Systempreis absichern. Die bestehenden Produkte sollen um „zonale Stromfutures“ für die 12 nordischen Gebotszonen erweitert werden, ein Modell, dass sich als bewährter und erfolgreicher Ansatz in weiten Teilen Europas erwiesen hat. Die derzeitigen EEX-Futures („Systempreisverträge“) für den nordischen Strommarkt sollen bestehen bleiben, damit die Marktteilnehmer weiterhin die Möglichkeit haben, diese Kontrakte zur Absicherung zu nutzen.
Der Börsenrat begrüßte diese Pläne ausdrücklich und stimmte der Aufnahme der zonalen Nordic Power Futures ins Regelwerk zu. Die Markteinführung ist im vierten Quartal 2023 geplant. Die Mitglieder des Börsenrats wurden zudem über die kürzlich bekanntgegebene Einigung über den Erwerb des skandinavischen Stromgeschäfts mit der Nasdaq informiert. Dieser ist noch vorbehaltlich der üblichen behördlichen Genehmigungen.
Darüber hinaus plant die EEX, zusätzliche Erdgasfutures für die Marktgebiete NBP (Vereinigtes Königreich), PEG (Frankreich), PSV (Italien), PVB (Spanien), THE (Deutschland) und TTF (Niederlande) einzuführen. Diese Produkte mit finanzieller Erfüllung sollen statt in €/MWh in $/MMBtu notiert werden. Damit will die Börse ihre Gasmärkte stärker international ausrichten und so für weitere Marktteilnehmer erschließen.
Der Börsenrat diskutierte zudem Änderungen an den Emissionshandelsmärkten der EEX: Aktuell sind am Sekundärmarkt der Börse sowohl EU-Emissionsrechte (EUA) als auch EU-Luftverkehrsberechtigungen (EUAA) zum Handel verfügbar. Diese sollen zukünftig in einem Produkt (EUA) gehandelt werden. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass EUAA am Sekundärmarkt nicht mehr gehandelt werden und dass das Instrument auf europäischer Ebene auslaufen wird. Der Börsenrat stimmte den entsprechenden Regelwerksänderungen und dem Delisten der EUAA-Produkte zu.
Weiterhin informierte die EEX den Börsenrat über das erste Working Committee, welches am 26. Juni zum Thema „Algorithmischer Handel“ stattgefunden hat. Damit gibt es nun ein dediziertes Forum, in dem sich die EEX mit Marktteilnehmern über technische Weiterentwicklungen der Börse, insbesondere zum automatisierten und algorithmischen Handel austauscht. Der Börsenrat begrüßte diesen produktübergreifenden Austausch und betonte die steigende Bedeutung der technischen Entwicklung für die Börse.
Wiederholt diskutierte der Börsenrat die aktuellen Vorschläge zur Neugestaltung des Energiemarktdesigns und betonte erneut, dass sich diese Vorschläge nicht negativ auf die gut entwickelten, liquiden Langfristmärkte auswirken dürfen, die für die effiziente Absicherung ihrer Positionen durch die Marktteilnehmer von entscheidender Bedeutung sind.
Abschließend begrüßte der Börsenrat Herrn Henri Domenach, ENGIE Global Markets SAS, der als neues Mitglied in das Gremium gewählt wurde und die Gruppe der „Energiehändler“ (Wahlgruppe 1) ergänzt.
Der Börsenrat der EEX ist ein Börsenorgan im Rahmen des Börsengesetzes. Das Gremium besteht aus insgesamt 24 Mitgliedern, die aus dem Kreis der Handelsteilnehmer in vier Wahlgruppen gewählt werden, um die verschiedenen Wirtschaftskreise angemessen zu repräsentieren. Der Börsenrat verabschiedet vor allem das Regelwerk der Börse und seine Änderungen. Darüber hinaus bestellt und überwacht das Gremium die Börsengeschäftsführung und beruft den Leiter der Handelsüberwachungsstelle.
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