- Länder wie Saudi-Arabien, Indien, Brasilien, Japan, die Türkei und der Iran haben ihren geopolitischen Einfluss aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Spannungen zwischen den USA und China erhöht.
- Zentralasien und Lateinamerika profitieren dank ihrer natürlichen Ressourcen von der Diversifizierung weg von China und Russland, was zum Beispiel bei Energie eine sofortige und bei beispielsweise den Seltenen Erden eine künftige Diversifizierung ermöglicht. Aber auch Länder wie Marokko können ihren strategischen Standort für die Diversifizierung der Lieferketten nutzen.
- Länder wie Japan, die Philippinen, Australien, Südkorea, Indien, Taiwan und Singapur profitieren von den Verteidigungsabkommen mit den USA.
Während andere Regionen und Länder stärker werden, verlieren die USA und die EU an Einfluss. Die USA profitieren zwar von ihrer Ressourcenunabhängigkeit, bleiben aber in der Innenpolitik verwundbar. Auf der anderen Seite leidet die EU unter der Ressourcenabhängigkeit und der geografischen Nähe zum Krieg, profitiert aber davon, dass sowohl China als auch die USA enge Beziehungen zu ihr unterhalten wollen. Welche Auswirkungen haben die Verschiebungen auf die Hauptakteure des Krieges und China?Wenn der Krieg innerhalb des nächsten Jahres endet, wird die Ukraine wahrscheinlich in der Lage sein, ihre weltweite Bedeutung als Verfechter westlicher Ideale und der Demokratie gegenüber der Autokratie zu festigen und den EU-Beitrittsprozess zu beschleunigen. Mit oder ohne volle NATO-Mitgliedschaft wird die Ukraine militärisch mit dem Westen verbunden bleiben und de facto als Verteidigungslinie der EU gegen eine mögliche russische Aggression dienen.Auch wenn eine gewisse wirtschaftliche Rückkehr in der Zukunft wahrscheinlich ist, da die meisten Kriege auf diplomatischem Wege beendet werden, wird sich Russland unter Putin weiterhin auf den Osten und Süden konzentrieren und versuchen, seine Bündnisse außerhalb der G7 zu stärken. Sollte Putin die politische Bühne verlassen, wird eine Annäherung an Russland wahrscheinlicher.China wird die Auswirkungen der Exportkontrollen in kritischen Sektoren zu spüren bekommen. Sollte die Wirtschaft weiterhin Probleme haben, wird sich Xi Jinping wahrscheinlich mehr auf Sicherheitsfragen und außenpolitische Angelegenheiten konzentrieren. Investitionsströme verändern sichDie geopolitischen Umwälzungen sind auch für Unternehmen deutlich spürbar: Wirtschaftskriege, Sanktionen und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, um den geopolitischen Einfluss zu stärken, werden zunehmen und weiteren Protektionismus und nationale Industriepolitik auslösen. Schon jetzt haben die laufenden Entwicklungen die Lieferketten verkürzt und die Investitionsströme in Richtung regionaler Märkte verändert. Um diese Risiken zu mindern und zu überwachen, müssen Unternehmen aktive Maßnahmen ergreifen und zusätzliche Ressourcen aufwenden.
Mit Blick auf die Verlagerung der Investitionsströme stehen vier Sektoren im Zentrum der aktuellen geopolitischen Bewegung: Halbleiter, Elektrofahrzeuge, Biotechnologie und KI. Unternehmen, die in diesen Sektoren Spitzentechnologien entwickeln, werden einen Wettbewerbsvorteil haben.
Für Investoren wird es eine anspruchsvolle Aufgabe, die Auswirkungen der geopolitischen Verschiebungen zu erkennen und ihre Portfolios neu zu justieren. Durch die Verlagerung von Industrien können sich in Ländern mit hochentwickelten Technologiesektoren wie Japan oder Südkorea oder kostengünstigen Arbeitskräften, wie beispielswiese in Mexiko, neue Möglichkeiten ergeben. Vermögenswerte mit einem physischen Wert, der nicht von finanziellen Gleichgewichten abhängt, wie zum Beispiel Gold und möglicherweise Öl, können als wirksame Absicherung gegen extreme Entwicklungen dienen. Quelleninformationen und weitere Angaben finden Sie im aktuellen Thematic Paper sowie im Amundi Research Center.
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