Die Netzinfrastruktur ist eines der beherrschenden Themen, wenn es um den Ausbau der Erneuerbaren Energien geht. Um den Strom vom windreichen Norden zu Verbrauchern im Süden zu transportieren, braucht es neue, starke Leitungen. Die ungleiche Verteilung der nutzbaren Kapazitäten lässt sich nicht ändern – aber der Stromfluss ließe sich besser steuern.
Dazu braucht es im Netz nicht nur Echtzeitleitungen, die den Strom immer weggeben, sobald er produziert ist. Es braucht Speicher, mit denen die Abgabe ins Netz und an die Verbrauchsstellen dosiert werden kann. Doch bis auf einige mehr oder weniger prototypische Versuchsanlagen sind bislang keine Speicherkapazitäten ans Netz gegangen.
Das liegt nicht mehr an der Technik, die ist mittlerweile vorhanden. Und es liegt auch nicht an den Kosten, es stehen ausreichend Investoren bereit, die hier Kapital bereitstellen würden. Es liegt vor allem an der Bürokratie. Genehmigungen für Speicher zu erhalten, ist ein mehr als nur mühsames Unterfangen.
Was sind Speicher? Der gesunde Menschenverstand sagt: Aufbewahrungsorte für Strom. Ein Stromüberschuss wird hier geparkt und kann bei Bedarf abgerufen werden. Etwa, wenn die Echtzeitproduktion niedriger ist als der Bedarf, bei schwachem Wind und Dunkelheit. Ein Puffer mithin.
Doch für die Genehmigungsbehörden sind Speicher, vorsichtig formuliert, Neuland. Niemand will der Erste sein, der hier möglicherweise einen Fehler macht. Deshalb wird verzögert und verschleppt – oder ein Speicher kurzerhand zum Kraftwerk umgedeutet.
Verzögert wird unter anderem, indem für einen Solarpark mit Speicher die doppelte Anschlussgröße gefordert wird. Die Logik dahinter: Es könnte ja sein, dass gleichzeitig die Echtzeitproduktion ins Netz geschickt wird und die Reserven des Speichers geleert werden. Abgesehen davon, dass es nur wenige Szenarien gibt, in denen dies wirtschaftlich sinnvoll wäre, lässt sich dies sehr einfach vermeiden: etwa indem der Anschluss eben nur für die Leistung des Solarparks dimensioniert wird.
Eine weitere interessante Hürde ist es, einen Speicher als Kraftwerk zu definieren. Begründung: Es handelt sich um eine Einheit, die Strom ins Netz abgibt. Nun könnte es theoretisch egal sein, ob ein Beamter einen Speicher als Kraftwerk sieht oder nicht. Das Problem ist nur, dass für ein Kraftwerk auch ein weiteres Mal Netzentgelt abgeführt werden müsste. Ein Posten, der den Speicherbau so verteuert, dass Investoren mit Sicherheit die Finger davonlassen.
Der Weg zu einem stabilen Netz führt über Speicher. Und der Weg zu Speichern führt über ein paar klare Entscheidungen in Richtung Genehmigungsbehörden. Nur dann lässt sich dieser Knoten lösen.
Die aream Group, 2005 gegründet, ist ein Investment- und Asset-Manager für institutionelle Investoren und Industriekunden mit Fokus auf nachhaltige Infrastruktur im Sektor Erneuerbare Energien. Mit den drei Bereichen Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operation Management deckt aream die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments ab. Mit mehr als 2,4 Milliarden Euro Transaktionsvolumen gehört aream zu den führenden Asset-Managern in diesem Markt, mit dem eigenen Anlagenbestand wird grüner Strom für rund 40 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt. Seit 2008 produziert aream mehr als eine Milliarde kWh grünen Strom. Im Rahmen der Wachstumsstrategie sollen in den nächsten Jahren 2,5 GW an Solar- und Windparks realisiert oder erworben werden. Allein durch die eigene Projektentwicklung verfügt aream derzeit über eine Pipeline von über 1.000 MWp mit einem Potenzial von weiteren 1.400 MWp. Weitere Informationen: www.aream.de.
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