21 824 Betriebsstunden hatte die Baumaschine von 2014 bis 2022 absolviert – und das hatte Spuren hinterlassen. Unausweichlich nach dieser Zeit waren die typischen Abnutzungserscheinungen. Denn der Radlader musste die ersten Jahre während eines Drei-Schicht-Betriebs konstant hohe Leistung am Standort Trabitz bei Calbe abliefern. Dabei war er in der Rückverladung gefordert. Das änderte sich, als er zuletzt im Ein-Schicht-Betrieb am Standort Guben Ladetätigkeiten in der Gewinnung übernahm.
Weil eine lange Nutzungsdauer der Schlüssel für hohe Produktivität ist, wollte auch das Management der Schwenk Sand & Kies Nord Sicherheit darüber haben, wie zuverlässig ihr Arbeitsgerät nach der kompletten Überholung funktioniert. Schließlich wird ein weiteres Maschinenleben mit 15 000 bis 20 000 Betriebsstunden anvisiert. Bevor die Zeppelin Servicetechniker in der Werkstatt Cottbus Hand an den Radlader anlegten, musste geklärt werden, ob sich die Maschine angesichts ihrer hohen Betriebsstunden für eine vollumfängliche Überholung eignet. Denn bei dem Cat 966K XE handelt es sich um das erste Radlader-Modell, welches das Rebuild-Programm in Europa durchlaufen hatte. „Die besondere Anforderung, einen Radlader einer solchen Instandsetzung zu unterziehen, besteht darin, dass das Gerät aus viel mehr beweglichen Komponenten besteht als beispielsweise ein Muldenkipper. Hinzu kam noch im Fall des Cat 966K XE die Aufarbeitung von deformierten Verkleidungsteilen und Komponenten“, erklärt Zeppelin Serviceleiter Oliver Kutscher.
Dies erforderte, den Maschinenzustand so exakt wie möglich zu erfassen. So wurden die Maschinenhistorie sowie Ölanalysen konsultiert, um den Verschleißzustand zu bestimmen. Nötig waren ein fein abgestimmtes Vorgehen und eine Planung aller erforderlichen Arbeitsschritte während der Aufbereitung, die mit dem Kunden besprochen wurden. Entsprechende Vorlaufzeiten ergaben sich auch aufgrund der aktuell längeren Lieferzeiten, welche die Mitarbeiter für die Überholung einkalkulieren mussten.
Involviert waren Außendienstmeister Sven Altmann, der Servicetechniker Thorsten Barucak sowie die Azubis Franz Martin, Ian Kossatz und Oskar Schulz. Sie konnten auf ihre Expertise am gelben Eisen zurückgreifen. Die Zeppelin Niederlassung Cottbus hatte sich erstmals 2010 an ein Komplett-Rebuild gewagt, als es galt, zwei Geländetieflader T70 auf Basis eines Cat Scrapers 657E zu überholen. Rebuilds zählen inzwischen zum festen Bestandteil des Zeppelin Servicegeschäfts. „Unsere Servicetechniker sind durch die vielen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten sehr versierte und routinierte Schrauber. Wenn erfahrene Kollegen, die ihr Handwerk verstehen, und junge Facharbeiter sowie Auszubildende Hand in Hand zusammenarbeiten, wird ein Rebuild auch immer zu einem besonderen Lerneffekt für den Nachwuchs, weil sie tief in die Technik einer Maschine einsteigen und die Zusammenhänge von Mechanik, Hydraulik, Elektronik und Elektrik verstehen“, so Oliver Kutscher.
Dass eine Instandsetzung immer auch echtes Teamwork und eine enge Zusammenarbeit bedeutet, zeigt sich außerdem daran, wie viele Fachbereiche, Abteilungen und Mitarbeiter bei Zeppelin involviert waren. Support gab es seitens Servicevertrieb und STS (Service-Technik-Schulung). Um die Motor- und XE-Getriebe-Instandsetzung kümmerte sich die Niederlassung Frankenthal. Die Hydraulikspezialisierung in Bremen wurde bei der Instandsetzung der Hydraulikpumpen mit ins Boot geholt. Weil das Hubgerüst aufbereitet werden musste, arbeiteten dieses die Servicekollegen der Niederlassung Berlin-Schenkendorf auf. Und die 2 990 Millimeter breite Performanceschaufel Klasse zwölf knöpfte sich wiederum der Lieferant Resch-Ka-Tec vor.
Wert legte die Schwenk Sand & Kies Nord außerdem auch darauf, einen Full Service nach erfolgter Inbetriebnahme zu erhalten. Des Weiteren sollte die Baumaschine eine Sonderlackierung in den Hausfarben Weiß-Rot bekommen, um zur Corporate Identity der Schwenk-Baustoffgruppe zu passen. Das galt für alle Komponenten der Baumaschine – das typische Caterpillar-Gelb sollte nirgendwo zum Vorschein kommen. So viel zu den optischen Kundenwünschen, die Zeppelin realisiert hat. Was die weitere Ausstattung in puncto Komfort und Sicherheitsfeatures betraf, sollte die Baumaschine noch ein Upgrade erhalten. So bekam die Kabine einen neuen Fahrersitz, analog der M-Serie, mit aktiver Sitzklimatisierung. Das Radio wurde auf DAB umgerüstet. Zudem wurden LED-Scheinwerfer inklusive Fahrlicht verbaut. Ein auf Breitbandfrequenz basierender Rückfahralarm wurde installiert. Ein 360-Grad-Kamerasystem trägt außerdem zu einem höheren Sicherheitsstandard bei. Nachgerüstet haben die Zeppelin Mitarbeiter darüber hinaus eine Zentralschmieranlage sowie eine Waage samt Drucker und Telematik, um die Wiegedaten gleich zu erfassen. Das alles kam noch obendrauf, denn um die Vorgaben für ein zertifiziertes Rebuild zu erfüllen, werden bis zu 7 000 Teile ausgetauscht und zugleich elementare technische Neuerungen umgesetzt, die in der Zwischenzeit Eingang in die Serie gefunden haben. Schraube für Schraube, Kabel für Kabel, Schalter für Schalter: Das sind nur die kleinen Bauteile, die im Zuge der Operation Rebuild von den Monteuren ausgewechselt werden. Die großen Komponenten betreffen den kompletten Motorblock, die Getriebe und die Achsen.
Um sicherzustellen, dass Kunden ein neuwertiges Gerät erhalten, werden bis zu 350 Tests und Inspektionen durchgeführt. Zu guter Letzt gibt es eine neue Seriennummer, die für eine gründliche Überholung steht und dafür, dass die überholte Maschine den Cat Standards entspricht und auch hält, was Zeppelin dem Kunden Schwenk versprochen hat: Nach nunmehr einem halben Jahr Kiesgrubenbetrieb wurden 700 Betriebsstunden ohne Probleme von dem Cat 966K XE erfolgreich absolviert.
Die Zeppelin Baumaschinen GmbH ist Europas führende Vertriebs- und Serviceorganisation der Baumaschinenbranche und seit 1954 in Deutschland Vertriebs- und Servicepartner von Caterpillar Inc., dem weltgrößten Hersteller von Baumaschinen. Mit 1.836 Mitarbeitern und einem 2022 erwirtschafteten Umsatz von rund 1,16 Milliarden Euro ist die Zeppelin Baumaschinen GmbH die größte Gesellschaft des Zeppelin Konzerns. Zum Produktprogramm zählen neue und gebrauchte Caterpillar Baumaschinen im Bereich von 1 bis 150 Tonnen Einsatzgewicht, zum Dienstleistungsspektrum gehören der Service, der bundesweit flächendeckend in 35 Niederlassungen erfolgt, sowie die Beratung und die Finanzierung für die Maschinen. Die Zentrale und der juristische Sitz der Zeppelin Baumaschinen GmbH befinden sich in Garching bei München.
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Über den Zeppelin Konzern
Der Zeppelin Konzern bietet Lösungen in den Bereichen Bauwirtschaft, Antrieb und Energie sowie Engineering und Anlagenbau. Das Angebot reicht von Vertrieb und Service von Bau-, Bergbau, Forst- und Landmaschinen über Miet- und Projektlösungen für Bauwirtschaft und Industrie bis hin zu Antriebs- und Energiesystemen sowie Engineering und Anlagenbau und wird durch digitale Geschäftsmodelle ergänzt.
Zeppelin ist weltweit an mehr als 340 Standorten in 26 Ländern und Regionen vertreten. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschafteten über 10.000 Mitarbeiter einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro. Der Konzern organisiert seine Zusammenarbeit in sechs Strategischen Geschäftseinheiten (Baumaschinen Zentraleuropa, Baumaschinen Nordics, Baumaschine Eurasia, Rental, Power Systems, Anlagenbau) und dem Strategischen Management Center Group IT Services. Die Zeppelin GmbH ist die Holding des Konzerns mit juristischem Sitz in Friedrichshafen und der Zentrale in Garching bei München. Der Zeppelin Konzern ist ein Stiftungsunternehmen. Seine Wurzeln liegen in der Gründung der Zeppelin-Stiftung durch Graf Ferdinand von Zeppelin im Jahr 1908. Weitere Informationen unter zeppelin.com.
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