- Umsatzerlöse wachsen um 38,7% auf 500Mio.Euro
- Technologietransfer- und Lizenzvereinbarung mit Grifols abgeschlossen
- Zwei neue Plasmazentren eröffnet
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 verzeichnete die Biotest Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von 500,3 Mio. €. Das entspricht einer Steigerung um 38,7 % gegenüber dem Umsatz des Vorjahreszeitraums in Höhe von 360,8 Mio. €.
Der Umsatzanstieg ist maßgeblich durch Umsätze aus den Technologieoffenlegungen und den Entwicklungsleistungen mit Grifols, S.A., Barcelona, Spanien in Höhe von 135,4 Mio. € im Rahmen der Technologietransfer- und Lizenzvereinbarung begründet. Dieser Vertrag wurde am 31. Mai 2023 mit Wirkung zum 1. Januar 2023 unterzeichnet. Im Jahr 2023 wurden drei von insgesamt sechs Technologiekomponenten von Biotest innerhalb der Technologie und Lizenzvereinbarung gegenüber Grifols, S.A. offengelegt.
Zu einer positiven Umsatzentwicklung hat ebenfalls das neue intravenöse Immunglobulin Yimmugo® beigetragen, das im November 2022 erfolgreich in den Markt eingeführt wurde und nun als erstes kommerzielles Präparat in einem innovativen Herstellverfahren in der neuen Produktionsanlage Biotest Next Level am Standort Dreieich in Deutschland hergestellt wird. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 hat Biotest Umsätze in Höhe von 16,1 Mio. € mit Yimmugo® erzielt. Ende August 2023 erhielt Biotest die Marktzulassung von Yimmugo® in UK.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhte sich das EBIT auf Konzernebene in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 auf 125,4 Mio. € (Vorjahreszeitraum: -19,0 Mio. €). Ursächlich für diese Entwicklung waren im Wesentlichen der Ergebniseffekt aus der Technologietransfer- und Lizenzvereinbarung in Höhe von 112,3 Mio. € sowie der Gewinn aus dem Verkauf von fünf Biotest Vertriebsgesellschaften an Grifols, S.A. in Höhe von 23,1 Mio. €.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 auf 152,2 Mio. € nach 7,8 Mio. € im Vorjahreszeitraum.
Bereinigt um Sondereffekte aus den Umsätzen mit Grifols aus Technologieoffenlegungen und Entwicklungsleistungen sowie den Veräußerungsgewinn von fünf Biotest Vertriebsgesellschaften belief sich das bereinigte EBIT für die ersten neun Monate 2023 auf -10,0 Mio. €. Da im Rahmen des Expansionsprojektes Biotest Next Level inzwischen die neue Produktionsanlage mit der Markteinführung von Yimmugo® erfolgreich in Betrieb genommen wurde, werden Aufwendung hierfür nicht mehr separat wie in den Vorjahren ausgewiesen.
Das Finanzergebnis verringerte sich in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf – 29,3 Mio. € (Vorjahreszeitraum: -11,9 Mio. €). Dieser Rückgang ist vor allem auf die um 10,7 Mio. € gestiegenen Zinsaufwendungen zurückzuführen. Die Steueraufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Mio. € auf 7,6 Mio. € gestiegen. Diese Entwicklung ist auf die höheren Ertragsteuern in Zusammenhang mit dem Ergebniseffekt aus dem Technologieoffenlegung und den Entwicklungsleistungen zurückzuführen.
Das Ergebnis nach Steuern der Biotest Gruppe erhöhte sich angesichts der beschriebenen Einflussfaktoren in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2023 auf 88,4 Mio. € nach -34,2 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Stammaktie von 2,22 € nach -0,87 € im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Innerhalb der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unternimmt Biotest weiterhin verstärkte Anstrengungen, die in der späten klinischen Phase III befindlichen Entwicklungskandidaten Fibrinogen und Trimodulin, welche in der neuen Anlage Biotest Next Level produziert werden sollen, zügig weiterzuentwickeln und zur Zulassung zu bringen. Biotest entwickelt Fibrinogen nicht nur bei angeborenem, sondern auch bei erworbenem Fibrinogenmangel. So konnte im März 2023 in einer Interimsanalyse der Phase-III-AdFIrst-Studie in erworbenem Fibrinogenmangel die ursprünglich für die Studie geplante Patientenzahl bestätigt werden. Ende September 2023 wurde der letzte benötigte Patient in die Studie eingeschlossen und behandelt.
Des Weiteren hat Biotest eine Phase-III-Studie mit Trimodulin in der Indikation schwere ambulant erworbene Lungenentzündung (sCAP) aufgesetzt. Im September 2023 konnte der erste Patient mit sCAP im Rahmen der Phase-III-Studie ESsCAPE auf einer Intensivstation behandelt werden. In dieser multinationalen klinischen Phase-III-Studie sollen rund 590 erwachsene Patienten mit sCAP aufgenommen werden. Die ESsCAPE-Studie wird weltweit in bis zu 20 Ländern durchgeführt.
Im September 2023 erreichte Biotest auch einen wichtigen Meilenstein im Zulassungsprozess von Yimmugo für die USA. So teilte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Biotest mit, dass sie die Biologics License Application (BLA) für das polyspezifische Immunglobulinpräparat Yimmugo (IgG Next Generation) für die Begutachtung akzeptiert. Der Zulassungsantrag umfasst die Indikation Primäre Immundefekte (PID). Nach Erhalt der Zulassung plant Biotest, die Indikation um die chronische primäre Immunthrombozytopenie (ITP) zu erweitern.
In der Berichtsperiode eröffnete die Biotest AG zwei neue Plasma-sammelzentren. Darüber hinaus sind weitere neue Plasmazentren im Jahr 2024 geplant, um die Versorgung mit Plasma auf eine breitere Basis zu stellen.
Ausblick:
Vor dem Hintergrund der zwischen der Biotest AG, Dreieich, Deutschland und Grifols, S.A., Barcelona, Spanien geschlossenen Verträge, die u.a. eine Technologietransfer- und Lizenzvereinbarung beinhalten, hatte der Vorstand der Biotest AG im April 2023 ein EBIT prognostiziert, das möglicherweise 100 Mio. € übersteigen kann. Der Vorstand hat am 5. Oktober 2023 mitgeteilt, dass er nach derzeitigen Erkenntnissen davon ausgeht, dass das EBIT für das Geschäftsjahr 2023 in einer Größenordnung von 130 – 170 Mio. € liegen wird. Eine genauere Festlegung hängt von der Umsatz- und Ergebnisrealisierung der finalen Projekt-Meilensteine ab.
Der Vorstand strebt für das Geschäftsjahr 2023 ohne Berücksichtigung der Umsätze aus der Technologietransfer- und Lizenzvereinbarung weiterhin an, die Umsätze gegenüber 2022 im mittleren einstelligen Prozentbereich zu erhöhen. Diese Umsatzausweitung ist möglich durch die Inbetriebnahme der Yimmugo®-Produktionsanlage innerhalb von Biotest Next Level. Der Vorstand schließt negative Umsatzeinflüsse in Folge von möglichen konjunkturbedingten Nachfragerückgängen und länderspezifischen Einsparungen im Gesundheitswesen nicht aus.
Der Neunmonatsbericht 2023 kann auf der Internetseite des Unternehmens unter folgendem Link Quartalsberichte (biotest.com) abgerufen werden.
Disclaimer
Dieses Dokument enthält zukunftsgerichtete Aussagen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie zur Geschäfts-, Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Biotest AG und ihrer Tochtergesellschaften. Diese Aussagen beruhen auf den derzeitigen Plänen, Einschätzungen, Prognosen und Erwartungen des Unternehmens und unterliegen insofern Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die dazu führen können, dass die tatsächliche wesentlich von der erwarteten Entwicklung abweicht. Die zukunftsgerichteten Aussagen haben nur zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Gültigkeit. Biotest beabsichtigt nicht, die zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren und übernimmt dafür keine Verpflichtung.
Biotest ist ein Anbieter von Plasmaproteinen und biotherapeutischen Arzneimitteln. Mit einer Wertschöpfungskette, die von der vorklinischen und klinischen Entwicklung bis zur weltweiten Vermarktung reicht, hat sich Biotest vorrangig auf die Anwendungsgebiete Klinische Immunologie, Hämatologie und Intensiv- und Notfallmedizin spezialisiert. Biotest entwickelt und vermarktet Immunglobuline, Gerinnungsfaktoren und Albumin, die auf Basis menschlichen Blutplasmas produziert werden und bei Erkrankungen des Immunsystems oder der blutbildenden Systeme zum Einsatz kommen. Biotest beschäftigt weltweit mehr als 2.300 Mitarbeiter. Die Stamm- und Vorzugsaktien der Biotest AG sind im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet. Seit Mai 2022 ist Biotest Teil der Grifols Gruppe, Barcelona, Spanien (www.grifols.com).
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