Der Wunsch nach äusserlicher Attraktivität nimmt in unserer Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert ein. Schöne, weisse und gerade Zähne vermitteln uns Seriosität, Wohlstand und Gesundheit. Schöne Zähne lassen uns zudem jünger und attraktiver aussehen.

Jedes zweite Kind in der Schweiz bekommt heutzutage eine Zahnspange. Während die Generation ihrer Eltern resp. ihrer Grosseltern häufig noch nicht in den Genuss von Zahnstellungskorrekturen gekommen ist und sich nun auch schöne Zähne wünscht. Und so haben wir heutzutage eine immense Nachfrage nach ästhetischen Zahnkorrekturen nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen und auch bei Menschen im fortgeschrittenen Alter. Meine älteste Patientin war 88 Jahre alt, als sie von mir eine Zahnspange wünschte, die ich ihr dann aber ausreden konnte, denn die Behandlung hätte mind. ein Jahr gedauert und ich konnte sie dann mit acht Veneers in nur zwei Sitzungen sehr glücklich machen.

Für die Verschönerung unserer Zähne eignen sich vor allem Aligner, das sind diskrete, durchsichtige Schienen-Zahnspangen, mit denen die Zahnstellung korrigiert werden kann und/oder Veneers. Dabei handelt es sich um hauchdünne Keramikschalen, die auf die Frontflächen der Zähne aufgeklebt werden. Mit den Veneers kann man ebenfalls leichte Stellungskorrekturen durchführen, und zusätzlich die Zahnform und die Zahnfarbe verbessern. Manchmal muss man beide Methoden hintereinander anwenden um das «perfect smile» zu bekommen. Und manchmal reicht auch ein einfaches Bleaching aus.

Ich selbst habe vor ca. 15 Jahren diese beiden Behandlungen durchgemacht. Und ich bin super happy damit.

Es gibt mittlerweile unzählige Unternehmen auf dem Markt, die diese Behandlungen anpreisen wie auf einem Basar, auch zu Dumpingpreisen. Jeden Tag bekomme ich über Social Media solche Angebote, obwohl es uns Ärzten eigentlich verboten ist, Therapien anzupreisen und Heilversprechen abzugeben. Jedoch sollte man sich als Patient immer vor Augen halten, dass man sich einer irreversiblen Behandlung unterzieht und es schwierig sein kann, im Falle eines Misserfolgs gegen Grosskonzerne und Ketten oder gegen Behandler im Ausland anzukämpfen. Ohne, dass ich irgendwelche Kollegen kritisieren möchte, muss ich doch sagen, dass ich bei einigen Billiganbietern oftmals schreckliche Ergebnisse gesehen habe. Ich verstehe natürlich, dass man für eine Haartransplantation in die Türkei fliegt, sich die Brüste in Brasilien machen lässt, aber wenn etwas schief geht, kann es unmöglich sein, Ansprüche geltend zu machen. Ich habe ausserdem die Erfahrung gemacht, dass die Durchschnittspreise bei den Billiganbietern in der Schweiz in der Regel gleich hoch sind, wie in meiner Praxis. Es ist eben eine tolle Marketingstrategie, günstige Preise anzupreisen und dann dem Patienten durch «nichtvorhergesehen» Aufwand Mehrkosten aufzudrücken oder – welches eine gängige Methode ist – nach der nicht zufriedenstellen Alignerbehandlung noch eine Veneer-Behandlung zu verkaufen. Vor allem die jungen Menschen sind sehr empfänglich für solche Marketingversprechen. Der Gang zum Beautydoc wird heute immer selbstverständlicher, darum ist die Hürde für eine Sanierung ins Ausland zu fliegen und das noch mit Ferien zu kombinieren, sehr niedrig geworden. Ich halte das nicht für seriös und auch nicht für ganz ungefährlich. Eine Zahnbehandlung ist eine Vertrauenssache. Wir haben hier in der Schweiz sehr hohe Hygienestandards, wir haben die Swissmedic und die Medizinprodukteverordnung und strenge Kantonszahnärzte, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alle Praxen zu kontrollieren und darum vertraue ich den Herstellern in der Schweiz. Hier sind auch Lieferwege kurz und dadurch ökologischer. Die Aligner-Schienen des Marktführers fliegen um die halbe Welt bis sie im Mund des Patienten landen, meine werden in der Schweiz hergestellt. Ausserdem gehören zahnärztliche und kieferorthopädische Behandlungen – auch Aligner und Veneers – in die Hände von Spezialisten.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir hier tolle Ergebnisse mit Veneers und oder Aligner-Schienen erzielen können, bei denen man eben nicht sofort sieht, dass es sich um künstliche Zähne handelt.

– ein Beitrag von Dr. med. dent. Judith Aufenanger

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