Die Stimmung in der Saarwirtschaft hat sich im September erneut verschlechtert. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden sechs Monate. So büßte der IHK-Lageindikator weitere 1,9 Punkte ein. Mit 9,4 Zählern liegt er damit auf dem niedrigsten Stand seit November 2020. Ursächlich dafür sind die anhaltende Nachfrageschwäche im Fahrzeugbau sowie äußerst verhaltene Lageeinschätzungen im Maschinenbau sowie bei den Herstellern von Metallerzeugnissen. Nach einer leichten Aufhellung über die Sommermonate trübten sich nun aber auch wieder die Aussichten für die nächsten sechs Monate deutlich ein. Der IHK-Erwartungsindikator fiel angesichts eines Stimmungseinbruchs im Dienstleistungsgewerbe um 5,3 Punkte auf minus 12,8 Zähler. Insbesondere die Logistik- und die Zeitarbeitsbranche bekommen jetzt die seit Monaten schwache Industriekonjunktur zu spüren. „Die Saarwirtschaft steht vor sehr schwierigen Monaten. In der Breite fehlt es an spürbarer Nachfrage. Weder vom Export noch von der Binnenkonjunktur kommen substanzielle Impulse, die es für mehr Wachstum und Beschäftigung bräuchte. Deshalb und wegen der zunehmenden strukturellen Probleme ist auch in den kommenden Monaten nicht mit einer Belebung zu rechnen. Im Gegenteil: Die Wachstumsschwäche verfestigt sich mehr und mehr. Vor diesem Hintergrund müssen wir davon ausgehen, dass die Wirtschaftsleistung im Saarland in diesem Jahr abermals schrumpfen wird und im Bund allenfalls mit einem Mini-Wachstum zu rechnen ist. Das muss ein Weckruf für die Politik sein, dass es höchste Zeit ist für einen mutigen wirtschafts- und finanzpolitischen Aufbruch mit massiven Innovations- und Wachstumsimpulsen. Ein solcher Aufbruch würde gleichermaßen die Angebots- und die Nachfrageseite unserer Wirtschaft stärken. Andernfalls werden das Saarland und der Standort Deutschland weiter abgehängt.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der September-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten 29 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 51 Prozent mit befriedigend und 20 Prozent mit schlecht. Nach wie vor gut bis sehr gut laufen die Geschäfte in der Elektroindustrie sowie in Teilen der Stahlindustrie. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, in der Keramikindustrie, im Stahlbau, in der Medizintechnik, in der Gießereiindustrie sowie in der Bauwirtschaft. In Teilen des Maschinenbaus, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen sowie im Fahrzeugbau ist die Lage angespannt.

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 83 Prozent der befragten Unternehmen von guten oder befriedigenden Geschäften. Überwiegend gut laufen die Geschäfte in der IT-Wirtschaft. In der Finanzwirtschaft ist die Lage größtenteils befriedigend. Im Handel sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe drückt die schwache Konsumneigung auf die Stimmung. In der Logistikbranche sowie bei den unternehmensnahen Dienstleistern zeigt sich infolge der schwachen Industriekonjunktur ein sehr durchwachsenes Stimmungsbild.

Innovations- und Wachstumsimpulse setzen!

Für die kommenden sechs Monate bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst verhalten. Darauf deuten die Geschäftserwartungen der Unternehmen hin: Nur zwei Prozent der Betriebe rechnen mit besseren Geschäften, 14 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die Gros der Betriebe geht von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Während sich der Dienstleistungssektor – anders als die Industrie – bisher insgesamt noch vergleichsweise optimistisch zeigte, überwiegt nun auch in diesem Wirtschaftszweig der Pessimismus. So brach der Teilindikator für das Dienstleistungsgewerbe um 12,1 Punkte regelrecht ein, und zog damit den gesamten Erwartungsindikator nach unten. „Die Ampelkoalition muss in den verbleibenden zwölf Monaten bis zur nächsten Bundestagswahl auf dem Feld der Wirtschaftspolitik endlich liefern. Mit ihrer Uneinigkeit und Sprunghaftigkeit auf wesentlichen Politikfeldern hat sie dafür gesorgt, dass das Vertrauen der Unternehmer und Verbraucher immer weiter erodiert ist. Der Wirtschaftsstandort braucht jetzt dringend marktwirtschaftliche Reformen, die Anreize setzen für mehr Leistung und mehr Investitionen. Dies würde auch die Innovationskraft der Unternehmen, die für das Gelingen des Transformationsprozesses dringend gebraucht wird, stärken“, so Thomé.

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