Im Rahmen der Risikobewertung müssen Unternehmen zunächst die relevanten internen und externen Themen in Betracht ziehen, welche sich aus der strategischen Ausrichtung des Unternehmens ergeben und ihre Fähigkeit beeinflussen, die gewünschten Ergebnisse zu erreichen. Dies bedeutet, dass eine systematische Umfeldanalyse durchgeführt werden muss, um zu ermitteln, welche Faktoren das Unternehmen direkt oder indirekt betreffen.

Interne Themen, die sich aus dieser Analyse ergeben, können zum Beispiel die Innovationsgeschwindigkeit, die Effizienz von Prozessen oder die Sicherung von Know-how sein. Externe Faktoren umfassen unter anderem die Einhaltung von Rechtsvorschriften oder die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit in einem sich verändernden Marktumfeld.

Ebenso fordert Abschnitt 4.2 der Norm, dass die Erwartungen und Anforderungen interessierter Parteien in den Planungsprozess integriert werden. Dies betrifft Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und andere Stakeholder, deren Anforderungen die Fähigkeit des Unternehmens beeinflussen, die beabsichtigten Ergebnisse der Prozesse des Qualitätsmanagementsystems (QMS) zu erreichen.

Bestimmung von Risiken und Chancen

Ein besonderer Fokus liegt auf der Identifizierung potenzieller Risiken, die die Funktionsfähigkeit des QMS beeinträchtigen könnten. Diese Risiken können sowohl interner als auch externer Natur sein. Interne Risiken umfassen beispielsweise ineffiziente Prozesse oder Ressourcenengpässe, während externe Risiken regulatorische Änderungen oder Marktfluktuationen sein können.

Gleichzeitig müssen Chancen identifiziert werden, die das Unternehmen nutzen kann, um seine Leistung zu verbessern. Diese Chancen könnten sich durch neue Technologien, Wachstumsoptionen oder Prozessoptimierungen ergeben. Es ist entscheidend, dass das Unternehmen nicht nur auf Risiken reagiert, sondern auch aktiv Chancen ergreift, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Planung und Umsetzung von Maßnahmen

Nachdem Risiken und Chancen identifiziert wurden, müssen konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um die Risiken zu minimieren und die Chancen zu nutzen. Diese Maßnahmen müssen klar definiert und den verantwortlichen Personen zugewiesen werden, wobei ausreichende Ressourcen bereitgestellt werden müssen, um eine effektive Umsetzung zu gewährleisten.

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung: Es ist entscheidend zu betonen, dass Risiken und Chancen nicht statisch sind. Sie können sich im Laufe der Zeit ändern, weshalb eine regelmäßige Überprüfung notwendig ist. Risiken müssen ständig auf ihre Aktualität hin geprüft werden, und es kann erforderlich sein, dass neue Risiken und Chancen in die Bewertung einbezogen werden, die bisher übersehen wurden. Dies stellt sicher, dass das Unternehmen auf veränderte Bedingungen flexibel reagieren kann.

Zusätzliche Überlegungen

Bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen müssen folgende kritische Überlegungen berücksichtigt werden:

1. Zweck der Änderungen: Jede geplante Änderung muss in ihrem Zweck klar verstanden werden, um sicherzustellen, dass die beabsichtigten Ergebnisse erreicht werden.

2. Wahrung der QMS-Integrität: Änderungen dürfen nicht isoliert betrachtet werden, sondern müssen in den Gesamtkontext des Qualitätsmanagementsystems integriert werden, um dessen Stabilität und Kohärenz zu bewahren.

3. Verfügbarkeit von Ressourcen und klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten: Es müssen ausreichend finanzielle, personelle und technische Ressourcen bereitgestellt werden, und Verantwortlichkeiten müssen klar definiert sein, damit Maßnahmen effizient umgesetzt werden können.

Die systematische Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Bewältigung von Risiken und Chancen nach ISO 9001:2015 sichert die kontinuierliche Verbesserung des QMS. Durch die regelmäßige Überprüfung der Risiken und Chancen bleibt das System dynamisch und passt sich neuen Herausforderungen und Gelegenheiten an. Dies stärkt nicht nur die Prozessstabilität, sondern fördert auch Innovation und Wachstum.

Chancenmanagement nach ISO 9001:2015 – Potenziale erkennen und nutzen

Das Chancenmanagement erfordert eine systematische Herangehensweise, um Potenziale für Verbesserung und Wachstum zu identifizieren und zu nutzen.

Methoden des Chancenmanagements

Das Chancenmanagement erfordert eine systematische Herangehensweise, um Potenziale für Verbesserung und Wachstum zu identifizieren und zu nutzen. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die jeweils spezifische Perspektiven auf mögliche Chancen bieten.

Chancenmanagement Methoden

1. SWOT-Analyse
Die SWOT-Analyse ist ein zentrales Werkzeug, um interne Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Risiken zu identifizieren. Diese Methode ist besonders hilfreich, um eine Übersicht über die internen Ressourcen und externen Marktgegebenheiten zu erhalten. Durch das Gegenüberstellen von Stärken und Chancen können Unternehmen gezielte Strategien entwickeln, um ihre Wettbewerbsposition zu verbessern.

2. FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse)
Während die FMEA traditionell dazu genutzt wird, potenzielle Fehlerquellen und deren Auswirkungen zu identifizieren, bietet sie im Chancenmanagement einen entscheidenden Vorteil: Hier wird nicht das Auftreten von Fehlern bewertet, sondern der Eintritt von Chancen.

3. PESTEL-Analyse
Die PESTEL-Analyse konzentriert sich auf die Untersuchung externer Faktoren, die das Unternehmen beeinflussen. Dabei werden politische, ökonomische, soziale, technologische, ökologische und rechtliche Aspekte betrachtet. Diese Methode hilft, makroökonomische Trends und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, die dem Unternehmen als Chance dienen könnten, etwa neue Technologien oder regulatorische Veränderungen.

4. Szenario-Analyse
Die Szenario-Analyse dient dazu, unterschiedliche Zukunftsszenarien zu entwerfen und deren mögliche Auswirkungen auf das Unternehmen zu analysieren. Im Chancenmanagement ermöglicht diese Methode eine flexible Planung, da sie Unternehmen auf verschiedene Entwicklungen vorbereitet und somit die Grundlage für die Identifizierung und Nutzung von Chancen schafft, die unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen entstehen könnten.

5. Risk/Chance-Matrix
Diese Methode erlaubt eine gezielte Priorisierung von Chancen basierend auf deren Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Nutzen. Durch die Bewertung verschiedener Chancen in einer Matrix können Unternehmen eine klare Rangfolge erstellen und sich auf die lukrativsten und realistischsten Gelegenheiten fokussieren.

6. Design Thinking
Design Thinking ist ein kreativer Ansatz zur Lösung von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen. Im Chancenmanagement spielt es eine zentrale Rolle, da es hilft, durch innovative Ansätze neue ProdukteDienstleistungen oder Geschäftsmodelle zu entwickeln. Diese Methode fördert eine Kultur der Kreativität und Innovation im Unternehmen und unterstützt die Entwicklung von Lösungen, die den Bedürfnissen des Marktes besser entsprechen.

7. Blue Ocean Strategy
Die Blue Ocean Strategy zielt darauf ab, unberührte Märkte zu erschließen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu identifizieren, die abseits des bestehenden Wettbewerbs liegen. Diese Strategie ist besonders im Chancenmanagement nützlich, da sie Unternehmen hilft, sich von der Konkurrenz abzuheben, neue Märkte zu erschließen und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.

8. Benchmarking
Beim Benchmarking vergleicht das Unternehmen seine Prozesse und Leistungen mit denen von Branchenführern. Dies zeigt, wo Verbesserungspotenziale liegen und bietet eine Grundlage, um Chancen zu erkennen, die durch die Optimierung von Prozessen oder den Einsatz neuer Technologien realisiert werden können.

Diese Methoden bieten eine strukturierte Herangehensweise, um Chancen zu identifizieren, zu bewerten und zu nutzen. Sie unterstützen Unternehmen dabei, innovative Lösungen zu entwickeln, Wachstumschancen zu erkennen und ihre strategische Ausrichtung kontinuierlich zu verbessern.

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