Unter dem Thema "Rezyklate als Wachstumstreiber – Potenziale für die Lausitzer Wirtschaft" veranstaltete die Hochschule Zittau/Görlitz gestern gemeinsam mit der IHK Dresden, dem Allgemeinen Unternehmerverband Zittau und Umgebung e. V. sowie der Handwerkskammer Dresden die aktuelle Ausgabe der Veranstaltungsreihe "Wirtschaft trifft Wissenschaft".

Die Veranstaltung beleuchtete zentrale Fragestellungen rund um die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe durch den Einsatz recycelter Materialien aus gewerblichen Abfall- und Reststoffen. Dabei diente sie als Plattform für interdisziplinären Austausch, praxisnahe Impulse und innovative Denkansätze.

Im Rahmen der Veranstaltung stand die Beantwortung der Fragen „Lokale Kreislaufwirtschaft – ein alter Latsch oder ein Schritt in die richtige Richtung? Und: Welche neuen Geschäftsmodelle können daraus in der Region entstehen? Oder auch: Wie können regionale Wirtschaftskreisläufe und Unternehmen davon profitieren?“ im Mittelpunkt. Durch den Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Niels Modler, Vorstandsmitglied des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden, bekamen die Teilnehmenden einen fundierten Einblick in die Arbeit der Forschungsfabrik CircEcon, einem wichtigen Gemeinschaftsprojekt der TU Dresden mit der TU Chemnitz, der TU Bergakademie Freiberg und der Hochschule Zittau/Görlitz. Durch ihre Arbeit setzt die Initiative konkrete Maßnahmen um, um die Wiederverwertung von Abfallstoffen nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig wirtschaftliche Potenziale für die Lausitz zu erschließen. Das Projekt vereint dabei modernste Forschungskompetenzen in Recycling, Kreislaufführung sowie Materialverarbeitung und bietet eine europaweit einzigartige Demonstrationsfabrik im Industriepark Schwarze Pumpe der Lausitz. Ziel ist es, den gesamten Wertschöpfungskreislauf von der Rohstoffgewinnung über die Wiederaufbereitung bis hin zur Re-Produktion treibhausgasneutral zu schließen. Im Projekt CircEcon werden Pilotlinien, Versuchsanlagen und Demonstrationssysteme aufgebaut, um innovative Ansätze zur effizienten Kreislaufwirtschaft gemeinsam mit Unternehmen zur Marktreife zu bringen. Modernste Methoden wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Energiemanagement spielen dabei eine zentrale Rolle.

Nach den Impulsvorträgen boten Gespräche an Stehtischen im Foyer die Möglichkeit zum vertieften Austausch. Wissenschaftler:innen der Forschungsfabrik CircEcon und Vertreter:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten mit den Teilnehmenden zu Kooperationsmöglichkeiten und Praxisanwendungen der vorgestellten Ansätze. Zusätzlich erhielten die Teilnehmenden durch Projekte wie Bündnis Lausitz – Life & Technology, Saxony5, CIRCULAR saxony und neo.NET e.V. Einblicke in weitere Initiativen, die zeigen, wie wissenschaftliche Innovationen in konkrete wirtschaftliche und regionale Mehrwerte überführt werden können.

Die Veranstaltung unterstreicht die Relevanz des gezielten Einsatzes von Rezyklaten für die Förderung ökologischer und ökonomischer Potenziale in strukturschwachen Regionen, die von signifikanten wirtschaftlichen Umbrüchen betroffen sind. Sie verdeutlichte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und regionalen Akteuren, um die Herausforderungen in der Kreislaufwirtschaft erfolgreich zu meistern und gleichzeitig neue Wachstumsimpulse für die Lausitzer Wirtschaft zu schaffen.

Abschließend möchten wir uns bei den Organisatoren, insbesondere bei unserem CircEcon Partner, der Hochschule Zittau/Görlitz, für einen erkenntnisreichen und zukunftsweisenden Abend bedanken. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ und auf die weiteren Diskussionen und Kooperationen, die aus dieser Initiative hervorgehen werden.

Über Technische Universität Dresden – Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik

Das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) ist eine Forschungseinrichtung der Fakultät Maschinenwesen und der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der Technischen Universität Dresden. Auf dem Gebiet des ressourcenschonenden Leichtbaus hoher Material- und Energieeffizienz führen rund 240 Mitarbeiter:innen umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durch. Die Arbeit am ILK ist geprägt vom Dresdner Modell des funktionsintegrativen Systemleichtbaus in Multi-Material-Design und basiert auf einem werkstoff- und produktübergreifenden Ansatz. Die Wissenschaftler:innen des ILK betrachten bei der Entwicklung neuer Konzepte, Prozesse und Produkte die gesamte Entwicklungskette: Werkstoff – Konstruktion – Simulation – Fertigung – Prototypentests – Qualitätssicherung – Kosten. Indem sie sich dabei am Konzept des Neutralleichtbaus orientieren, werden neben den klassischen, technischen und ökonomischen Aspekten auch die ökologischen Parameter sowie Fragestellungen unserer globalisierten Gesellschaft auf jeder Stufe dieser Kette integriert. Geleitet wird das ILK von Prof. Dr.-Ing. habil. Maik Gude (Professur für Leichtbaudesign und Strukturbewertung, Vorstandsmitglied) und Prof. Dr.-Ing Niels Modler (Professur für Funktionsintegrativen Leichtbau, Vorstandsmitglied/Sprecher des Vorstandes).

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