Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) hat heute im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Marktergebnisse für das Jahr 2024 vorgestellt und die Erwartungen der Branche für das laufende Jahr formuliert. Bei einem stabilen Umsatzniveau blieb die wirtschaftliche Dynamik im zurückliegenden Jahr verhalten. Die jüngste Branchenumfrage zeigt, dass die Diagnostikindustrie ein herausforderndes Jahr 2025 erwartet. Angesichts schwieriger Rahmenbedingungen fordert der VDGH-Vorstandsvorsitzende Ulrich Schmid entschlossene politische Weichenstellungen, die den Standort Deutschland stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der Medizintechnik sichern.

Stabilisierung – aber kein Wachstumsschub
Der deutsche Markt für In-vitro-Diagnostika (IVD) verzeichnete im Jahr 2024 ein Umsatzvolumen von 2,37 Milliarden Euro und damit ein leichtes Wachstum von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Life-Science-Research-Markt erreichte in Deutschland einen Umsatz von 3,07 Milliarden Euro, blieb aber 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Die Märkte stabilisieren sich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Es fehlt jedoch an Wachstumsimpulsen in beiden Branchen“, fasst VDGH-Vorsitzender Ulrich Schmid die Entwicklung zusammen.

Ambivalente Stimmung – verliert Deutschland den Anschluss?
Die wirtschaftliche Lage wird von der Branche zunehmend zurückhaltend eingeschätzt: Nur noch gut ein Drittel der Unternehmen bewertet die eigene Situation als gut oder sehr gut – das Stimmungsbarometer verzeichnet einen Rückgang von vier Punkten gegenüber dem Vorjahr. Zwar rechnen 53 Prozent der Unternehmen mit steigenden Umsätzen, die Wachstumserwartungen lassen jedoch nach. Deutliche Zurückhaltung zeigt sich bei den Forschungsinvestitionen: Der Anteil der Unternehmen, die ihre F&E-Ausgaben steigern wollen, hat sich nahezu halbiert. „Stark gestiegener Aufwand bei der Zulassung von Produkten einerseits und restriktive Marktkonditionen andererseits stehen der Innovationskraft der IVD-Unternehmen entgegen“, sagt Schmid.

Die Bewertung des Heimatmarktes Deutschland im Vergleich zu den Auslandsmärkten fällt deutlich aus: Neun von zehn Unternehmen erwarten inzwischen eine bessere Marktentwicklung im Ausland.

IVDR 2.0 – ein europäischer Reformauftrag
Die europäische In-vitro-Diagnostika-Verordnung (IVDR) bleibt eines der zentralen Themen für die Branche. Fehlende Systemreife und ein Übermaß an Bürokratie gefährden die Versorgungssicherheit und die Innovationskraft der Industrie. Der VDGH hat konkrete Vorschläge für eine grundlegende Überarbeitung der Verordnung bereits adressiert. Auf EU-Ebene deutet sich inzwischen ein politisches Umdenken zugunsten einer verschlankten IVDR 2.0 an.

Nutzen der In-vitro-Diagnostik
Für die großen Themen der zukünftigen Gesundheitsversorgung – Fachkräftemangel, alternde Bevölkerung, starre Versorgungsstrukturen – bietet die Labordiagnostik gezielte Lösungsbeiträge an. Eine richtungsweisende Entwicklung ist die patientennahe Sofortdiagnostik (Point-of-Care-Testing) mit ihren Einsatzmöglichkeiten am Ort des Geschehens. „Point-of-Care-Testing bringt Diagnostik zum Patienten – ob in der Arztpraxis, im Rettungsdienst, im Pflegeheim oder im ländlichen Raum. Schnelle Entscheidungen und effiziente Behandlungsabläufe werden dadurch unterstützt“, erläutert VDGH-Geschäftsführer Dr. Martin Walger.

MedTech-Strategie für Deutschland: ressortübergreifend und zukunftsgerichtet
Der VDGH wirbt für eine nationale Medizintechnik-Strategie, die als gemeinsames Projekt von Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik angelegt ist. Ziel ist ein koordinierter Maßnahmenkatalog zur Stärkung der Versorgungssicherheit und des Standortes Deutschland. „Mit 212.000 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von 19,6 Milliarden Euro ist die Medizintechnik der größte Bereich der industriellen Gesundheitswirtschaft“, sagt Walger. „Die MedTech-Branche, und mit ihr die IVD-Industrie, ist unentbehrlich für die Gesundheitsversorgung. Sie steht für medizinische Innovation, hochqualifizierte Arbeitsplätze und internationale Wettbewerbsfähigkeit.“

Der VDGH appelliert an die neue Bundesregierung, die Medizintechnik als Leitindustrie anzuerkennen und ihr Potenzial gezielt zu fördern.

Über den VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e.V.

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Inter-essen von mehr als 100 in Deutschland tätigen Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2024. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von mehr als 2,4 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 3,1 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.

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