Peter Fricke: Dazu gehören einige, aber lassen Sie mich eine besondere Erfolgsgeschichte herausgreifen: Im Jahr 2000 haben wir einen kleinen französischen Rollenhersteller im Dorf La Barre in der Nähe von Besançon übernommen. Wir haben in moderne Anlagen und Produkte investiert und den Vertrieb der Produkte internationalisiert. Heute sind wir mit TENTE La Barre weltweit in der Möbelindustrie, der Medizintechnik und sogar der Luxusbranche exklusiver Lieferant. Der Umsatz von TENTE La Barre hat sich profitabel fast verzehnfacht. Das nächste Lieblingsprojekt ist dann der Campus.
Warum haben Sie das Schulungs- und Markenzentrum Campus in Wermelskirchen erbaut?
Peter Fricke: Mit dem Campus präsentieren wir TENTE und unsere Produkte als Marke und haben damit zugleich unseren Markenauftritt modernisiert. Marken können Orientierung geben. Marken können für viele desillusionierte Kunden, sogar für frustrierte Bürger Ersatz für Parteien und Kirchen werden. Wir haben es geschafft, dass Rollen und Räder als TENTE-Marke bekannt sind. Unsere Kunden stehen treu zum Unternehmen TENTE, ebenso wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele von ihnen arbeiten viele Jahre bei uns, manche ihr gesamtes Erwerbsleben, und das in Wermelskirchen, Köln und im Ausland.
Warum bauen Sie jetzt schon wieder in Wermelskirchen?
Peter Fricke: Vor sieben Jahren haben wir unseren Campus erbaut und dann eröffnet. Dies war mein erstes Bauprojekt bei TENTE. Jetzt bauen wir eine Kindertagesstätte für die TENTE-ROLLEN GmbH in Wermelskirchen, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Arbeiten und Leben mit Familie zu erleichtern. Hier arbeiten wir wie beim Campus mit dem Wuppertaler Architektenbüro Monse Molnar + Partner zusammen, weil schon die erste Zusammenarbeit eine reine Freude war. Ende 2025 können Kinder von einem bis sechs Jahren in unserer Kindertagesstätte professionell betreut werden und wir freuen uns, wenn hier Kinderlärm ertönt.
Sie werden sich in der Zukunft noch mehr als bisher für die TENTE Stiftung starkmachen. Wie wichtig ist Ihnen das?
Peter Fricke: Seit der Gründung der TENTE Stiftung engagieren wir uns für soziale Projekte und Einrichtungen. Tausende Euros wurden in engem Austausch mit unseren Kuratoriumsmitgliedern an das Krankenhaus Wermelskirchen, die Feuerwehr, Schulen und Kindertagesstätten in der Region gespendet. So nehmen wir gesellschaftliche Verantwortung wahr.
Ein Herzensprojekt von mir ist der Schüleraustausch zwischen dem Gymnasium Wermelskirchen und der Ryle High School in Northern-Kentucky. In Kentucky habe ich während und nach meinem Studium meine ersten Berufserfahrungen bei TENTE und anderen Unternehmen gesammelt. Amerika liegt mir am Herzen. Die TENTE Stiftung und meine ehemalige Englischlehrerin Elke Bergmeister haben dieses Programm im Jahr 2005 ins Leben gerufen. Mehrere Hundert amerikanische und deutsche Schülerinnen und Schüler konnten von dem Austausch persönlich profitieren. Dazu fällt mir ein Satz von Mark Twain ein: „Travel is fatal to prejudice“ – Reisen sind fatal für Vorurteile. Das sehe ich auch so. Auf dieses Projekt bin ich besonders stolz.
Was ist Ihr Lieblingsprodukt von TENTE?
Peter Fricke: Die Zentralfeststellung von Krankenhausbetten war ein erster Erfolgsmotor für TENTE in den 1950er-Jahren. Heute sind Rollen von TENTE unter der Mehrzahl der Krankenhausbetten und medizinischen Geräte zu finden. Gerade in diesem Jahr bringen wir ein völlig neues Produkt auf den Markt, einen Gamechanger, zu deutsch: ein Produkt, das die Arbeit völlig verändern kann. Es heißt WeAssist, weil eine smarte, angetriebene Rolle das Pflegepersonal unterstützt. Das Schieben und Abbremsen eines Krankenbetts ist mit WeAssist nicht mehr harte Arbeit, sondern leicht zu bewältigen, egal ob auf einer Ebene, einer Rampe oder in engen Gängen. Ich freue mich, dass wir mit dem dänischen Unternehmen LINAK bei dieser Entwicklung zusammengearbeitet haben und eine solche Innovation vorstellen können.
Was ist für Sie wichtig bei der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen?
Peter Fricke: Meine Eltern haben mir von frühester Kindheit an immer vertraut. Daher ist es mir leichtgefallen, anderen zu vertrauen. Natürlich gab es auch bei TENTE Konflikte, die nicht leicht zu lösen waren. Manchmal mussten wir uns auch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Geschäftsführern trennen. Aber über die mehr als 25 Jahre gesehen haben wir im Unternehmen stabil und gut zusammengearbeitet.
Ich freue mich riesig, wenn TENTE seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Chancen für Karrieren anbietet, diese sie annehmen und für sich und TENTE Zukunft gestalten. Schauen Sie sich die beiden letzten neu besetzten Positionen bei TENTE an: Alexa Engels und André Distel. Beide sind jung und arbeiten dennoch bereits seit vielen Jahre zielgerichtet bei TENTE.
Sie haben uns erzählt, dass Ihnen die Ehefrau eines Geschäftsführers einen Ihrer Lieblingssätze gesagt hat: "Join TENTE and go places". Wofür steht dieser Satz?
Peter Fricke: Seit Jahrzehnten treffen wir uns mit unseren Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern und ihren Partnerinnen und Partnern jährlich zu einer Konferenz an einem der weltweiten TENTE-Standorte. Mit diesen Treffen wertschätzen wir die Arbeit dieser Menschen für unser Unternehmen. Zugleich findet dadurch ein fantastischer Austausch auf persönlicher, kultureller und professioneller Ebene weltweit statt. Das haben wir auch während Krisen getan, nur während der Covid-Lockdowns fanden Treffen nur online statt. Für mich ist dies jedes Mal der größte Motivationsschub. So bilden sich interkulturelle Kompetenz und Freundschaften zwischen Menschen verschiedener Länder und Kulturen. Im nächsten Jahr, 2026, wird dieses Treffen in Wermelskirchen stattfinden.
Gleichzeitig können seit einigen Jahren die kaufmännischen Auszubildenden sechs Wochen lang zu unseren Schwestergesellschaften nach Barcelona in Spanien, Peterborough in Großbritannien oder Aarhus in Dänemark gehen. Die Auszubildenden in der Verfahrenstechnik können diese Erfahrung in unserem Werk in Sligo in Irland machen. Was für eine Chance für junge Leute! Alle sind bisher motiviert und mit glänzenden Augen zurückgekommen.
Zudem haben wir zu verschiedenen Themen Arbeitsgruppen, die ebenfalls international arbeiten und sich treffen, sowie ein Förderprogramm für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich bei TENTE entwickeln möchten. Dieser Austausch über Grenzen hinweg ist für mich eine besondere Freude.
Vielen Dank für das Interview, Herr Fricke.
TENTE International ist ein weltweit führender Hersteller von hochwertigen Rollen und Rädern. Seit der Gründung im Jahr 1923 hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt und ist heute auf fünf Kontinenten vertreten. Mit innovativen Ideen, perfektionierten Produkten und maßgeschneiderten Lösungen setzt TENTE Maßstäbe in der Branche. Unsere Produkte finden Anwendung in verschiedenen Bereichen wie Medizin, Industrie, Möbel und Transport. TENTE steht für Qualität, Zuverlässigkeit und nachhaltige Produktion. Unser Ziel ist es, durch bessere Mobilität das Leben unserer Kunden zu verbessern. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter www.tente.com.
TENTE International GmbH
Herrlinghausen 71 – Campus
42929 Wermelskirchen
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E-Mail: tkrohn@tente.com
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