• Starkes Ergebnis in herausforderndem Jahr
  • Umsatz übertrifft in Lokalwährung (+0,9%) das Vorjahresniveau
  • Auftragseingang steigt um +6,6% in Lokalwährung
  • Das Ergebnis steigt markant um 28,0% auf den neuen Höchststand von 71,7 Millionen CHF
  • Der operative Cash Flow steigt abermals deutlich um +23,4% auf CHF 122,9 Millionen
  • Dividendenerhöhung vorgeschlagen: um +CHF 4,50 auf CHF 27,00/Aktie (Vorjahr: CHF 22,50/Aktie)

Interroll konnte das gute Gesamtergebnis des Vorjahres auch im Geschäftsjahr 2020 halten: zwar sank der Umsatz aufgrund des starken Frankens auf CHF 530,6 Mio. (-5,2% zum Vorjahr, in lokalen Währungen +0,9%), jedoch konnte der Bestelleingang auf CHF 547,8 Mio. gesteigert werden (+0,3% zum Vorjahr, +6,6% in lokalen Währungen). Das Ergebnis stieg markant um 28,0% gegenüber Vorjahr. Die Gruppe blickt vorsichtig zuversichtlich ins Jahr 2021.

In lokalen Währungen verzeichnete der Umsatz einen Anstieg von +0,9%, aufgrund des starken Frankens sank er jedoch konsolidiert auf CHF 530,6 Mio. (–5.2% zum Vorjahr). Der weltweite, konsolidierte Auftragseingang konnte in lokalen Währungen sogar um +6,6% und in konsolidierter Währung um +0,3% auf CHF 547,8 Mio. verbessert werden. Nach einem pandemiebedingt schwierigen ersten Halbjahr im Projektgeschäft beschleunigte sich die Geschäftsdynamik in der zweiten Jahreshälfte in nahezu allen Märkten.

Wachsendes Projektgeschäft

Im Geschäftsjahr 2020 stellte Interroll Rekordmengen an Förderrollen her. Der konsolidierte Umsatz in der Produktgruppe «Rollers» betrug 106,0 Millionen CHF, was einem Rückgang von -3,8% gegenüber der Vorjahresperiode (110,1 Millionen CHF) entspricht. Der konsolidierte Auftragseingang lag mit 107.5 Mio. mit  –0,3% leicht unter Vorjahresniveau von CHF 107,8 Mio.

Der konsolidierte Umsatz der Produktgruppe «Drives» lag im Geschäftsjahr 2020 bei CHF 156,5 Mio. und damit um –9,2% unter dem Vorjahreszeitraum (CHF 172,4 Mio.). Der konsolidierte Auftragseingang sank um –6,9% auf CHF 157,6 Mio. gegenüber CHF 169,2 Mio. im Vorjahr.

Die Produktgruppe «Conveyors & Sorters» erzielte innerhalb des Geschäftsjahres 2020 einen konsolidierten Umsatz in Höhe von CHF 221,5 Mio., der damit leicht um –0,7% gegenüber dem Vorjahr (CHF 223,2 Mio.) sank. Der Auftragseingang lag mit CHF 233,2 Mio. um 8,5% über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (CHF 214,9 Mio.). Ein temporär rückläufiger Trend im ersten Halbjahr war hier spürbar. Im zweiten Halbjahr konnte Interroll einen Grossauftrag für eine führende Supermarktkette über die Lieferung mehr als 9 Kilometer Interroll Modular Conveyor Platform (MCP), darunter eine Rekordzahl von EC 5000 RollerDrive-Einheiten für ein Neubau-Projekt in Deutschland vermelden.

Im Berichtsjahr stellte Interroll in der Produktgruppe «Pallet Handling» eine Abnahme beim konsolidierten Umsatz um –13,7% auf CHF 46,6 Mio. fest (Vorjahr: CHF 54,0 Mio.). Der konsolidierte Auftragseingang sank um –9,2% auf CHF 49,5 Mio. (Vorjahr: CHF 54,5 Mio.). Während der Corona-Krise wurden zwar wichtige mit «Pallet Handling» verbundene Projekte im Lagerbereich verschoben, aber durchwegs nicht storniert.

Unterschiedliche Entwicklungen in den Regionen

In lokaler Währung sank der Nettoumsatz in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) um – 5,1%. Konsolidiert lag der Umsatz bei CHF 287,0 Mio. und damit um 10,6% unter Vorjahr (CHF 321,0 Mio.). Der Bestelleingang sank um –3,9% gegenüber dem Vorjahr (CHF 312,0 Mio.) und erreichte CHF 299,9 Mio. Bei den Conveyors & Sorters konnte die Region eine Steigerung im Auftragseingang verzeichnen. Mit einem Anteil von knapp 54% am Gesamtumsatz von Interroll bleibt EMEA nach wie vor die wirtschaftlich bedeutsamste Region innerhalb der Gruppe. Die Anforderungen an Lieferanten in der internen Logistik sind hoch. Sie erfordern neben engen  Kundenbeziehungen, Branchenwissen und technischer Lösungskompetenz innovative Antworten auf steigende Komplexität und neue Markttrends. Mit dem Bau eines neuen Werks in Mosbach, Deutschland, bereitet sich Interroll auf das zukünftige Wachstum in der EMEA-Region vor.

Der Umsatz in Nord- und Südamerika lag bei CHF 158,1 Mio. und damit um 6,1% höher als im Vorjahr (CHF 149,0 Mio.). Mit einem Wachstum von 13,0% beim Bestelleingang auf CHF 165,6 Mio. (Vorjahr: CHF 146,6) waren starke Impulse spürbar. Vor allem bei Sortern (+83,8%) gab es zahlreiche Neuaufträge, die auch Bestellungen des neuen High-Performance Crossbelt Sorter (HPCS) umfassen. Bei Förderrollen und Antrieben war ebenfalls ein Wachstum zu verzeichnen. Stark geprägt war diese Entwicklung durch den US-amerikanischen Markt.

Der Umsatz von Interroll in der Region Asien-Pazifik stieg nach einem starken Vorjahr in lokaler Währung trotz fehlender Grossaufträge im Berichtsjahr um 1,7%, sank jedoch konsolidiert um –4,6% auf CHF 85,5 Mio. (Vorjahr: CHF 89,6 Mio.). Der Bestelleingang war mit CHF 82,3 Mio. rückläufig (–6,3%; Vorjahr: CHF 87,9 Mio.). Gurtkurven konnten in der Region einen wachsenden Umsatz und Bestelleingang  verzeichnen. Nach Grossprojekten im Vorjahr war die Nachfrage nach der Modular Conveyor Platform (MCP) etwas verhaltener. Wie schon in den vergangenen Jahren war China der wichtigste Markt für Interroll in der Region. Sehr positive Impulse kamen aus Südostasien, welches Interroll verstärkt in den Fokus nimmt. Die Region profitiert zunehmend von der Globalisierung der Interroll Gruppe sowie dem Ausbau und der Modernisierung eigener Produktionsstätten vor Ort. Das Werk Shenzhen zog Anfang des Jahres an einen neuen, moderneren Standort und für 2022 ist ein eigenes, neues Werk für Suzhou geplant, das die  Produktionskapazitäten steigern wird.

Rekordergebnis

Der EBITDA konnte mit CHF 115,4 Mio. (Vorjahr: CHF 96,1 Mio.) deutlich gesteigert werden. Die EBITDA-Marge erhöhte sich auf 21,7% (Vorjahr: 17,1%). Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte CHF 94,1 Mio. (+30,1% über Vorjahr mit CHF 72,3 Mio.) was einer EBIT Marge von 17,7% entspricht (Vorjahr 12,9%). Das Ergebnis stieg kräftig um 28,0% auf  das Rekordniveau von CHF 71,7 Mio. Die Ergebnis-Marge erreichte 13,5% (Vorjahr: 10,0%).

Solide Bilanzleistung und stärkerer Cash-Flow

Die Bilanzsumme wuchs zum 31. Dezember 2020 auf CHF 468,8 Mio. an und lag damit 7,7% über dem Wert zum Jahresultimo 2019 (CHF 435,1 Mio.). Das Eigenkapital erhöhte sich auf CHF 312,0 Mio., die Eigenkapitalquote beträgt 66,5% (Ende 2019: 69,9%). Die Nettofinanzguthaben stiegen um 19.9% auf CHF 92,2 Mio. (Vorjahr: CHF 76,9 Mio.). Der operative Cash Flow stieg in Folge des Rekordresultates und aufgrund der guten Bewirtschaftung des Umlaufvermögens um 23,4% auf CHF 122,9 Mio. (Vorjahr: CHF 99.6 Mio.). Zum guten und erheblich tieferen Nettoumlaufvermögen im Vergleich zum Vorjahr haben vor allem Kundenanzahlungen für Projekte beigetragen. Die Bruttoinvestitionen umfassten CHF 51,3 Mio. (Vorjahr: CHF 33,6 Mio.). Die Investitionen flossen insbesondere in das zweite eigene Produktionswerk, das am Standort Hiram, USA fertiggestellt wurde und der Bau des Werks Mosbach, Deutschland, das im Berichtsjahr weit vorangeschritten ist. Die Detailplanungen zum neuen Werk in Suzhou, China, sind soweit abgeschlossen.

Innovation

Der neue Interroll High Performance Crossbelt Sorter (HPCS) wurde im März 2020 zeitgleich weltweit eingeführt und verzeichnete im Verlauf des Jahres bereits rege Bestellungen. Dieses neue Hochleistungssystem kann bis zu 20.000 Fördergüter pro Stunde bearbeiten. Zudem lassen sich deutlich schwerere (bis zu 50 kg) und grössere Güter sortieren.

Positive Kursentwicklung der Interroll Aktie und erneut erhöhter Dividendenvorschlag

Mit dem Schlusskurs von CHF 2.695,00 am 30. Dezember 2020 lag die Interroll Aktie um 23,9% über dem Jahresendkurs 2019 (CHF 2.175,00). Das ausgezeichnete Jahresergebnis für 2020 veranlasst den Verwaltungsrat, die Ausschüttung erneut zu erhöhen und der kommenden Generalversammlung eine Dividende von 27,00 CHF (+20,0%) pro Aktie (Vorjahr: 22,50 CHF) vorzuschlagen.

Ausblick: Trotz gemischter kurzfristiger Signale vorsichtig optimistisch

Die Gruppe ist positiv in das Geschäftsjahr 2021 gestartet. Wichtige Kernmärkte, wie etwa Deutschland, leiden zwar noch immer unter den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Dennoch bleibt die mittelfristige Marktnachfrage nach Interroll-Lösungen überproportional stark und die nachhaltige Expansion von Interroll im Markt geht mit der Notwendigkeit einher, die Kapazitäten zu erweitern. Darüber hinaus setzt Interroll auf eine erweiterte Technologieplattform, die 2021 um eine neue Sorter-Lösung für das Basissegment und einer neuen Generation an Gurtkurven ergänzt wird.

"Wir freuen uns, unser Innovationstempo in den kommenden Monaten und Jahren weiterhin hoch zu halten", erklärt Paul Zumbühl, CEO der weltweiten Interroll Gruppe. "Unsere starke finanzielle Situation erlaubt es der Gruppe, Chancen zu nutzen, mittelfristig und nachhaltig weiter zu wachsen und darüber hinaus weiter entschlossen in den Kapazitätsausbau und in die Digitalisierung zu investieren."

Über die Interroll (Schweiz) AG

Die Interroll Gruppe ist der global führende Anbieter von Lösungen für den Materialfluss. Das Unternehmen wurde 1959 gegründet und ist seit 1997 an der SIX Swiss Exchange gelistet. Interroll beliefert Systemintegratoren und Anlagenbauer mit einem umfassenden Sortiment an plattformbasierten Produkten und Services in den Kategorien "Rollers" (Förderrollen), "Drives" (Motoren und Antriebe für Förderanlagen), "Conveyors & Sorters" (Förderer & Sorter) sowie "Pallet Handling" (Palettenförderung und -lagerung). Lösungen von Interroll sind bei Express- und Postdiensten, im E-Commerce, in Flughäfen sowie in den Bereichen Food & Beverage, Fashion, Automotive und weiteren Industrien im Einsatz. Das Unternehmen zählt führende Marken wie Amazon, Bosch, Coca-Cola, DHL, Nestlé, Procter & Gamble, Siemens, Walmart oder Zalando zu seinen Nutzern. Mit Hauptsitz in der Schweiz verfügt Interroll über ein globales Netzwerk von 34 Unternehmen mit einem Umsatz von CHF 530,6 Millionen und 2.300 Mitarbeitern (2020).

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