Der Licht- und Elektronikexperte HELLA hat gemeinsam mit weiteren Partnern ein neues Forschungsprojekt aufgenommen. In dessen Mittelpunkt steht vor allem die Frage, wie mithilfe automobiler Lichttechnik die Kommunikation zwischen autonomen Fahrzeugen sowie weiteren Verkehrsteilnehmern sichergestellt werden kann. An dem Projekt „INITIATIVE“ sind neben HELLA auch das Karlsruher Institut für Technologie, das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB), das WIVW – Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften, die Universität des Saarlandes sowie die Unternehmen Electric-Special Photronic Systeme und version1 beteiligt. Das Forschungsvorhaben hat eine Laufzeit von drei Jahren und wurde im April 2021 begonnen. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

„Ohne Kommunikation ist Mobilität heutzutage nicht mehr denkbar. Wo immer Autos, Fahrzeuge oder Fußgänger aufeinandertreffen, müssen sich die Verkehrsteilnehmer verständigen, beispielsweise beim Überqueren von Straßen oder bei unklaren Vorfahrtssituationen“, sagt Dr. Michael Kleinkes, der bei HELLA den globalen Produktbereich Karosseriebeleuchtung sowie die lichttechnische Entwicklung verantwortet. „Wenn sich aber künftig Autos zumindest in bestimmten Situationen vollkommen selbstständig fortbewegen und der Fahrer sich anderen Tätigkeiten zuwenden kann, muss weiterhin sichergestellt werden, dass auch selbstfahrende Autos mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren können. Hierbei wird Licht eine herausgehobene Rolle spielen.“

Die grundlegenden lichttechnischen Konzepte hierfür sollen nun in den kommenden Jahren im Rahmen des „INITIATIVE“-Projektes erforscht werden. Untersucht wird unter anderem, wie ein autonomes Fahrzeug mittels lichtbasierter Systeme signalisieren kann, dass es einen Fußgänger oder einen Radfahrer wahrgenommen hat und dieser sicher die Straßenseite wechseln kann. Denkbar ist beispielsweise der Einsatz LED-basierter Statusanzeigen oder von Displays an der Fahrzeugkarosserie. „Die Schwierigkeit besteht im Wesentlichen darin, dass die Kommunikationsform zu jeder Tages- und Nachtzeit sichtbar und von jedem Verkehrsteilnehmer einfach und schnell verstanden werden muss. Eine solche einheitliche Kommunikationsmethodik gibt es zurzeit noch nicht. Sie ist aber eine Grundvoraussetzung, dass automatisiertes Fahren überhaupt Realität werden kann“, sagt Dr. Michael Kleinkes. 

Mit dem neuen Vorhaben setzt HELLA die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in diesem Bereich weiter fort. Daher baut „INITIATIVE“ auf dem Forschungsprojekt „interACT“ auf, das Mitte des vergangenen Jahres erfolgreich zum Abschluss gebracht worden ist. So werden unterschiedliche Kommunikationsmethoden nunmehr unter Realbedingungen in der vernetzten, urbanen Infrastruktur eines Testgeländes in Oldenburg erprobt; auch sollen Sensordaten des automatisierten Fahrzeugs sowie der Verkehrsinfrastruktur genutzt werden. Zudem soll im Rahmen des „INITIATIVE-Projektes“ nun auch untersucht werden, wie mithilfe einer kamerabasierten Künstlichen Intelligenz die Intention der beteiligten Personen sowohl im Fahrzeuginnen- als auch im Verkehrsraum erfasst und in der Kommunikation berücksichtigt werden kann.

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