Der saarländische Ausbildungsmarkt liegt im Jahr 2021 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. So haben die IHK-zugehörigen Unternehmen 3.519 Ausbildungsverträge neu eingetragen, das sind gerade einmal 29 Verträge oder 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. „Damit haben sich leider unsere Hoffnungen zerschlagen, dass wir den Einbruch auf dem Ausbildungsmarkt aus dem ersten Corona-Jahr in 2021 zumindest teilweise aufholen können“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé. Dass der Ausbildungsmarkt auf der Stelle tritt, sei dabei weniger auf ein verringertes Ausbildungsangebot der Unternehmen zurückzuführen, als auf eine merklich geringere Zahl an interessierten Bewerbern. „Viele Jugendliche sind angesichts der Pandemie verunsichert und ziehen einen verlängerten schulischen Bildungsweg einer dualen Ausbildung vor. Besonders stark ausgewirkt hat sich das in der Hotellerie und Gastronomie sowie im Einzelhandel, wo viele angebotenen Stellen nicht besetzt werden konnten“, so Thomé. Zudem setze sich der Trend zum Studium fort: Unter den Schulabgängern mit fachbezogener oder allgemeiner Hochschulreife beginnen laut IHK drei von vier Abiturienten (zunächst) ein Studium.
Dass viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, unterstreichen die Daten der Arbeitsagentur. Danach konnten in diesem Jahr 800 Stellen (Vorjahr: 513) nicht besetzt werden. Diesen stehen 80 Lehrstellenbewerber (Vorjahr 120) gegenüber, die keinen Ausbildungsplatz fanden. Auf jeden unversorgten Bewerber kommen also rechnerisch zehn offene Ausbildungsstellen.