Nach einer Tätigkeit als Prüfer könnte eine Position im Finanz-, Konzern-, Beteiligungs-, Business- oder Unit-Controlling sowie im Konzernrechnungswesen, in der Hauptbuchhaltung oder auch als Financial Analyst ein kluger taktischer Schachzug für die weitere Karriere sein.
Die Expertise als Finanzcontroller erweist sich in der Praxis tatsächlich als überaus wertvoll für spätere Senior-Finanzpositionen. Talente im Finanz-Controlling punkten mit einem Überblick über das gesamte Finanzwesen eines Unternehmens – sowohl intern als auch extern. Gerade diese Kompetenzen sind unabdingbar, wenn man mittel- bis langfristig eine Senior-Finanzexpertenrolle, etwa als CFO im Mittelstand oder als Führungskraft im Finanzcontrolling, anstrebt. Hande Bostan-Caruso, Senior Managerin bei Robert Walters, ist seit mehr als elf Jahren in der Personalberatung tätig. Sie verfügt über umfangreiches Fach- und Branchenwissen und sprach mit uns über ihre Erfahrungen.
Mögliche weitere Karriereschritte für Big-4-Abgänger
Bostan-Caruso bestätigt: „Beste Chancen auf eine Führungsposition im Finanzwesen haben Kandidaten, die in den Bereichen Rechnungswesen, Buchhaltung, im Konzernrechnungswesen oder im Finanz- und Beteiligungscontrolling gearbeitet haben. Um in der Industrie Fuß zu fassen, sollte man nach etwa zwei bis vier Jahren Prüfungstätigkeit idealerweise in den Finanzbereich wechseln und je nach Unternehmensgröße sowohl die Erfahrung in der Konzern- und Einzelabschlusserstellung gemäß HGB- und internationalen Rechnungswesenstandards sammeln. Man sollte aber auch nachweislich angewandte Kenntnisse im Controlling aufbauen, um einschlägige Erfahrung in der Planung, Steuerung und Kontrolle der Leistungen eines Betriebes zu bekommen.“ Damit verschaffen sich Financial Controller eine solide Grundlage, um sich im Anschluss beispielsweise als CFO in mittelständischen Unternehmen zu bewerben. Anders ist es beim Wechsel in Groß- und DAX-Konzerne: „Hier bietet sich eine Position im Konzernrechnungswesen oder Beteiligungscontrolling mit einem konkreten Karrierepfad an“,so die Expertin.
Financial Controller als unverzichtbares Steuerungsinstrument
Die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität von Finanzdaten, sind sozusagen das Lebenselixier eines jeden Unternehmens. Der Controller ist das Steuerungsinstrument und damit von größter Wichtigkeit. Denn auf der fundierten Analyse sowie dem korrekten Reporting, basieren die Entscheidungen, die Geschäftsführung und Vorstand für die Zukunft des Unternehmens treffen. Wie will man sich künftig aufstellen, welche Geschäftsfelder sollten ausgebaut oder ggf. abgebaut werden? Bostan-Caruso: „Innerhalb der Big 4 waren Sie beispielsweise für die Prüfung von Jahres- und Konzernabschlüssen zuständig, haben diese aber nicht selbst erstellt. Als Accounting-Experte arbeiten Sie mit Daten und Zahlen aus der Vergangenheit. Das Controlling hingegen ist zuständig für die Analyse und Durchleuchtung des Unternehmens von A bis Z, um daraus relevante Handlungsempfehlungen für die Zukunft abzuleiten.“
Der Controller setzt sich also kritisch mit der Gestaltung von Prozessen auseinander und sollte Verbesserungsmöglichkeiten erkennen. Bostan-Caruso geht noch einen Schritt weiter: „Die wirtschaftliche Stabilität und das Umsatzwachstum eines Unternehmens können sich daraus ableiten lassen, wie sorgfältig und vorausschauend sie durch das Controlling gesteuert wurden. Schon beim Blick auf die GuV muss ein Controller imstande sein, zu beurteilen, in welche Richtung – positiv wie negativ – sich das Unternehmen gerade bewegt. Und ggf. gegensteuern, wenn eine Schieflage vorliegt.“ Somit fungiert der Controller mitunter auch als eine Art Change Manager.
Was raten Sie Kandidaten, die einen nächsten Karriereschritt anstreben?
Bostan-Caruso empfiehlt Bewerbern, sich schon während ihres Einsatzes bei einer der Big 4 fortzubilden. Zusatzausbildungen bieten die Industrie- und Handelskammern, beispielsweise mit sogenannten IHK-Zertifizierungen. Darunter fallen der geprüfte Bilanzbuchhalter oder Controller sowie SAP-, SAP-HANA- oder FICO-Key-User-Zertifizierungen. Bostan-Caruso erklärt: „Damit erweitern Sie ihre Expertise und werten Ihr Profil auf. Big-4-Abgänger mit ein paar Jahren Berufserfahrung gibt es viele. Weitere relevante Zertifizierungen können den kleinen, aber feinen Unterschied machen – insbesondere, wenn es darum geht, sich bei einer Personalentscheidung gegenüber anderen Topkandidaten abzuheben.“
Auch die Typfrage ist entscheidend
Darüber hinaus rät Bostan-Caruso Big-4-Abgängern zu ehrlicher Selbstreflexion: „Was für ein Typ Mensch bin ich, wie funktioniere ich am besten, was traue ich mir zu? Brauche ich viele Prozesse und feste Strukturen in einem durchskalierten Konzern, um performen zu können? Oder fühle ich mich wohler in einem Umfeld mit flacheren Hierarchien, kürzeren Arbeitsprozessen und mehr Freiheit und Kreativität, in dem ich auch mal selbst Ideen implementieren kann?“ Außerdem gibt sie zu bedenken: „In einem großen Konzern arbeitet man nach anderen, nämlich festgelegten Strukturen, die mitunter einer ,Fließbandproduktion‘ gleichen – auch im Finanz- und Rechnungswesen. Konzerne halten aber auch Entwicklungsprogramme für besonders leistungsfähige Mitarbeiter bereit. Career Paths gibt es in dieser Art im Mittelstand häufig nicht.“ Demnach ist also auch die Typfrage von nicht untergeordneter Bedeutung. Dabei ist es manchmal vorteilhaft, wenn ein professioneller Recruiter beim Herausarbeiten des eigenen Profils und der Suche nach dem passenden neuen Arbeitgeber mit seiner Kompetenz zur Seite steht.
Worauf sollte man im Bewerbungsprozess achten?
Bostan-Caruso: „Wir als Personalberater machen tagtäglich nichts anderes, als passende Kunden mit passenden Bewerbern zusammenzubringen. Wir wissen genau, wo der Kandidat fachlich und persönlich am besten aufgehoben ist. Eignet er sich eher für den Mittelstand, einen Konzern oder als Global Player? Durch Vorgespräche und unsere Erfahrungswerte im Recruiting, verfügen wir über einen transparenten Marktüberblick und wissen, wie der nächste sinnvolle Karriereschritt aussehen kann. Wir wissen im Detail, wie die Finanzabteilungen in den einzelnen Unternehmen funktionieren. Einzig über die Stellenanzeige kann der Bewerber gar nicht einschätzen, was ihn erwartet.“ Die Senior Managerin kennt aufgrund ihrer langjährigen Beratungstätigkeit die Unternehmen, deren Finanzbereiche und auch andere Abteilungen im Detail. Somit erlangen die Kandidaten schon im Vorfeld Klarheit über die innerbetrieblichen Strukturen, Anforderungen sowie die Weiterentwicklungsmöglichkeiten eines potenziellen Arbeitgebers. Fakt ist auch: Fachkräfte im Finanzwesen sind gesucht und die Aufstiegschancen vielfältig.
Robert Walters ist als eine der führenden Personalberatungen spezialisiert auf die Besetzung von Fach- und Führungskräften auf allen Managementebenen. In Deutschland besetzen wir Positionen in Festanstellung und im Interim Management in den Bereichen Finance & Accounting, Banking & Financial Services, Human Resources, Information Technology, Procurement & Supply Chain und Sales & Marketing.
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