Der Verband der Bildungswirtschaft veröffentlicht ein neues Positionspapier zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) im schulischen Kontext. Das Dokument zeigt auf, wie die Vorteile von KI in schulischen Bildungsprozessen am besten genutzt werden können und welche Voraussetzungen und Regelungen dafür nötig sind.

„Inmitten der fortschreitenden digitalen Transformation stellt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) eine bedeutende Chance für das Bildungssystem dar.“ So sieht es Dr. Theodor Niehaus, Präsident des Didacta Verbands. Als Vertreter der deutschen Bildungswirtschaft betont er die positiven Aspekte, die KI für Schule bietet, insbesondere die mögliche Entlastung der Lehrkräfte sowie die Potenziale für das individualisierte Lehren und Lernen.

Doch vor dem Hintergrund der schnellen Entwicklung dieser Technologien stehen Politik, Verwaltung, Schulleitungen und Lehrkräfte vor der Herausforderung, sich mit den Potenzialen und Risiken von KI auseinanderzusetzen und deren Nutzung in schulischen Prozessen zu bewerten. „Mit unserem aktuellen Positionspapier schaffen wir einen Rahmen für den didaktisch sinnvollen und erfolgreichen Umgang mit KI im schulischen Umfeld“, so Niehaus. „Unser Ziel ist, den Diskurs der verschiedenen Akteure darüber zu stärken und gemeinsam den besten Weg für eine sinnvolle Integration von KI in den Schulalltag zu finden.“

Der Didacta Verband sieht in diesem Zusammenhang acht wesentliche Punkte, die er heute in seinem Positionspapier „KI im Klassenzimmer – Für Bildungserfolg mit digitaler Kompetenz“ veröffentlicht:

1. KI als Chance begreifen und Mechanismen verstehen

Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler müssen die Arbeitsweise und Wirkung von KI-Tools grundlegend verstehen, um so deren Anwendung aktiv gestalten zu können. Der Verband der Bildungswirtschaft fordert daher, die Bildungspläne und die curricularen Vorgaben aller Fächer und Schulstufen in allen Schularten bundesweit zu ergänzen und zu erweitern.

2. KI-Strategien transparent und kooperativ entwickeln

Die Entwicklung von KI-Strategien für den Bildungsbereich muss in einem transparenten, kooperativen Prozess erfolgen, der alle relevanten Akteure einbezieht. Der Verband fordert eine offene Diskussion über die technischen, ethischen und pädagogischen Herausforderungen.

3. Abhängigkeiten langfristig verringern

Die Abhängigkeit von wenigen großen Sprachmodellen, die von außereuropäischen Anbietern stammen, sieht der Verband der Bildungswirtschaft kritisch. Er plädiert für die Entwicklung eines souveränen europäischen Large Language Models (LLM), das europäische Datenschutzstandards einhält und langfristig Unabhängigkeit sichert.

4. Freie Vergabeverfahren ermöglichen

Der Staat sollte nicht als Unternehmer auftreten und eigene Tools entwickeln, sondern entsprechende Leistungen in offenen Verfahren vergeben. Die Rechtssicherheit für den Einsatz der bestehenden und für die passgenaue Entwicklung neuer KI-Systeme muss gegeben sein.

5. Didaktik als Leitlinie setzen

Die neuen KI-Technologien müssen sorgfältig evaluiert werden – auch in ethischer und datenschutzrechtlicher Hinsicht – um sicherzustellen, dass die eingesetzten Systeme den hohen Anforderungen des Bildungsbereichs gerecht werden. Kriterien und Verfahren der Qualitätssicherung von KI-Anwendungen müssen der Komplexität und dem raschen Wandel dieser Technologie gerecht werden.

6. Professionalisierung der Lehrkräfte im Umgang mit KI verstetigen

Regelmäßige Schulungstage und verpflichtende Fortbildungsprogramme für Lehrkräfte sind notwendig, um mit der dynamischen Entwicklung der KI-Technologien Schritt zu halten. Der Verband fordert verbindliche, länderübergreifende Standards für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften bezüglich KI.

7. Prüfungsformate anpassen

Wegen der wachsenden Bedeutung von KI in und für Schule hält der Didacta Verband eine neue Prüfungskultur für nötig. Die Überprüfung bestehender Leistungsprüfungsformate in den Ländern ist daher unerlässlich. Die Einführung der neuen Bewertungssysteme ist durch Fortbildungen zu begleiten und muss stetig überprüft werden.

8. KI in Grundschulen bedarfsgerecht einsetzen

Auch in der Grundschule sollten digitalisierungsbezogene Kompetenzen erlernt werden. Abhängig von Alter und Lernstand sollten die Kinder differenziert und in didaktisch angemessener Weise an den Umgang mit KI-Anwendungen herangeführt werden.

Das vollständige Positionspapier finden Sie hier: www.didacta.de

Über Didacta Verband e.V. – Verband der Bildungswirtschaft

Bildung ist der Schlüssel für die nachhaltige individuelle und gesellschaftliche Entwicklung. Der Didacta Verband fördert Bildung in einem starken Netzwerk.

Als Verband der Bildungswirtschaft vertritt er die Interessen von rund 250 Unternehmen und Organisationen im In- und Ausland. Er macht sich für den Einsatz qualitativ hochwertiger Lehr- und Lernmittel und eine bedarfsgerechte Einrichtung und Ausstattung aller Lernorte stark. Er bringt sich aktiv in die Debatten über die Weiterentwicklung der Bildungssysteme ein und informiert die Öffentlichkeit über wichtige Entwicklungen rund um die Bildung. Als offizieller Vertreter der deutschen Bildungswirtschaft setzt sich der Didacta Verband für die Verbesserung der Marktchancen im nationalen und internationalen Wettbewerb ein.

Als ideeller Träger steht der Didacta Verband hinter der weltweit größten Fachmesse für Bildung: der didacta – die Bildungsmesse.

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