2023 war sicherlich kein leichtes Jahr für den Dienstleistungssektor. Der Professional Services Maturity Benchmark Bericht 2024 der globalen Forschungsorganisation SPI verzeichnete zwar im Jahr 2023 weltweit ein Umsatzwachstum von 7,8 Prozent, 2022 lag die Zahl jedoch noch bei 10,4 Prozent. Bryce Wolf, Director Strategic Growth Professional Services bei Unit4 analysiert die Entwicklung, die sich für 2024 abzeichnet.

Für 2024 sind die Erwartungen besser. Die Experten sind der Meinung, dass sich der Sektor trotz der weltweiten geopolitischen und wirtschaftlichen Faktoren wahrscheinlich wieder erholen wird. So geht SPI Research davon aus, dass das Umsatzwachstum wieder die typische Rate von 10–12 % erreichen wird.

Wenn Dienstleistungsunternehmen jedoch erfolgreich sein wollen, müssen sie eine wichtige Hürde überwinden: Legacy-Systeme. Dem PAC Bericht 2023 zufolge „erachten mehr als drei Viertel (79 %) der Dienstleistungsunternehmen die Abhängigkeit von Legacy-Systemen als Haupthindernis für die Förderung von Innovation in ihrem Unternehmen.“ Dieselbe Antwort gaben im Vorjahr 71 %.

Zögern verursacht Geschäftsrisiken

Es mag viele Gründe haben, warum Dienstleistungsunternehmen sich schwertun, sich von ihren Legacy-Systemen zu trennen. Aber angesichts der heutigen Wirtschaftslage kann diese Zögerlichkeit ein großes Risiko zur Folge haben. Geschäftschancen werden sich verstärkt auf unvorhersehbare Weise auftun. Wer schnell auf die Kundenanforderungen reagieren kann und ein hohes Maß an Agilität an den Tag legt, wird im Wettbewerb die Nase vorne behalten und wachsen.

Um diese neuen Chancen zu ergreifen, ist es unerlässlich, sich von Legacy-Systemen zu verabschieden und in die Cloud zu wechseln. Dies sollte nicht bloß als Technologietransformation angesehen werden, sondern als strategischer Investitionsplan, mit dem sich das Unternehmen auf die Zukunft vorbereitet und sein nachhaltiges Wachstum fördert. Durch die Entwicklung einer ausführlichen Transformationsstrategie können Dienstleistungsunternehmen ihre IT-Systeme modernisieren und zugleich ihre Geschäftsprozesse optimieren. Ihr Ziel sollte darin bestehen, ein zentrales ERP-System zu schaffen, das das Geschäftsmodell des Unternehmens untermauert.

Im Zuge der Transformation können Unternehmen zentrale Geschäftsfunktionen vereinheitlichen, Komplexitäten bewältigen, kontinuierlichen Veränderungen und Erweiterungen gerecht werden und strategische Initiativen beschleunigen. Nuclear Restoration Services (früher bekannt als Magnox) ist von einem papierbasierten System auf die Unit4 Cloud umgestiegen; das Unternehmen implementierte Unit4 TM, integriert in unsere ERP-Suite. Dies hatte zur Folge, dass bei der Mitarbeiterumfrage die Teilnahme bei 75 % lag – mit 22.000 Kommentaren, einem Rekord für das Unternehmen.

Nuclear Restoration Services stellte ebenfalls fest, dass die Mitarbeitenden dank anderer Funktionen der Unit4 Cloud 50 % weniger Zeit für das Leistungsmanagement aufbringen mussten. Mit einem neuen und derart interaktiven sowie benutzerfreundlichen System, das die Mitverantwortung fördert, können Führungskräfte problemlos kommunizieren, Feedback anfordern und so zur aktiven Beteiligung anregen.

Das Risiko bewerten

Jedes Dienstleistungsunternehmen, das in Erwägung zieht, die Abhängigkeit von Legacy-Systemen zu reduzieren, muss zunächst die Risiken abwägen. Im Folgenden sind einige Kriterien aufgelistet, die unsere Kunden bei ihrer Entscheidungsfindung berücksichtigt haben:

  • Sind Sie auf manuelle Prozesse angewiesen? Falls Ihre Organisation noch immer Excel verwendet (keine Sorge, Sie sind mit Sicherheit nicht alleine) und auf eine manuelle Dateneingabe angewiesen ist, besteht im Hinblick auf die Datenintegrität ein hohes Risiko. Können Sie es sich im Zeitalter der steigenden Compliance-Anforderungen und ständig wachsender Datenmengen leisten, sich auf Systeme zu verlassen, die wichtige Prozesse nicht automatisieren?
  • Sind Sie zuversichtlich, dass Sie Cyberbedrohungen bewältigen können? Es gibt keine perfekte Lösung für die sich ständig weiterentwickelnden Cyberbedrohungen. Aber mit Legacy-Systemen lassen sich Schwachstellen nur schwer aus dem Weg schaffen. Wenn Sie Ihre Anwendungen auf lokalen Rechnern ausführen, müssen Sie Ihre On-Premises-Server verwalten, was im Gegensatz zu cloudbasierten Systemen kostspielig ist, bei denen Updates automatisch erfolgen.
  • Verfügen Sie über eine zentrale Sicht auf alle Daten im Unternehmen? Legacy-Systeme wurden im Laufe vieler Jahre aufgebaut und umfassen mehrere Silos. Aufgrund dieser Komplexität ist es fast unmöglich, alle Daten abzurufen, die für eine akkurate und schnelle Entscheidungsfindung erforderlich sind. Unter dynamischen Marktbedingungen erweisen sich Datensilos also als äußerst ungünstig. Die Optimierung Ihrer Datenstrategie ist eine treibende Kraft für den Wechsel in die Cloud.
  • Können Sie ein hybrides Arbeitsmodell umsetzen? Insbesondere für Unternehmen, deren Mitarbeitende über die ganze Welt verteilt sind, kommt es auf die dynamische Verwaltung der Belegschaft an. Legacy-Systeme sind in der Regel rigide und verhindern so, dass Unternehmen ein bestimmtes Team nicht schnell einsetzen und angemessen unterstützen können, um eine Geschäftschance zu ergreifen. Cloudbasierte Anwendungen ermöglichen eine Erweiterbarkeit in Echtzeit, um sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen.
  • Können Sie schnell skalieren? Ein effektives ERP-System muss sich gemäß der Geschäftsanforderungen erweitern lassen, ohne dass erhebliche Mehrkosten anfallen. Die Skalierung lokaler Server ist schwierig, weil es sich um Hardware handelt und nicht um eine digitale Infrastruktur, wie die Cloud. Der Ausbau geht in einem Legacy-System daher oft mit höheren Kosten für Hardware und Personal für die Wartung einher.

Wie sieht Erfolg aus?

Wenn ein Unternehmen diese Probleme durch die Modernisierung seiner zentralen IT-Systeme angehen kann, besteht ein erhebliches Wachstumspotenzial. Aber wie sieht Erfolg konkret aus?

Das ultimative Ziel für Dienstleistungsunternehmen besteht darin, Kunden einen außergewöhnlichen Mehrwert zu bieten und gleichzeitig langfristige Rentabilität und Wachstum zu erzielen. Durch eine zentrale Sicht auf alle Daten können Unternehmen neue Einkommensquellen ermitteln und die erwartete Gewinnspanne berechnen. Mit skalierbaren IT-Systemen können Unternehmen schnell auf Kundenanforderungen reagieren, indem sie Referenzmodelle nutzen, um neue Projekte effizient umzusetzen.

Die Modernisierung von zentralen IT-Systemen verbessert ebenfalls die Abrechnungsgenauigkeit. Die automatisierte Rechnungsstellung erfasst alle abrechenbaren Posten und sorgt für präzise Kalkulationen. Die Optimierung der Ressourcennutzung ist und bleibt von entscheidender Bedeutung. Mit den richtigen IT-Systemen können Unternehmen den Personaleinsatz effektiv planen, Ressourcen Projekten zuweisen und die Auslastung in Echtzeit einsehen.

Das Ergebnis? Unternehmen können Projekte gewinnbringend abschließen, weil sie über einen umfassenden Überblick über ihre Daten verfügen und so die Umsatzprognose und -realisierung verbessern. Key Performance Indicators (KPIs) können implementiert werden, um Margenverluste zu überwachen und bei Bedarf Korrekturmaßnahmen zu ergreifen.

Diese internen Verbesserungen erscheinen prozessorientiert, ermöglichen den Unternehmen letztendlich, ihren Kunden einen besseren Service zu bieten. Denn sie können schneller auf Kundenbedürfnisse reagieren und sicherstellen, dass das richtige Fachwissen für eine erfolgreiche Projektabwicklung vorhanden ist. Außerdem können sie eine akkurate Abrechnung gewährleisten und so das Vertrauen der Kunden aufrechterhalten. In wettbewerbsintensiven Märkten sind Professionalität und operative Exzellenz von entscheidender Bedeutung. Und die Modernisierung der zentralen ERP-Systeme ist ein wesentlicher Bestandteil, um den Mehrwert für die Kunden mit dem eigenen Geschäftserfolg in Einklang zu bringen.

Über Bryce Wolf, Director Strategic Growth Professional Services, Unit4

In seiner Rolle als Director of Strategic Growth bei Unit4 ist Bryce Wolf für die Leitung von Initiativen verantwortlich, die das Umsatzwachstum und die Marktexpansion in allen globalen Regionen vorantreiben. Mit einer Leidenschaft für Innovation und Kooperation zeichnet sich Bryce Wolf durch die Entwicklung effektiver Strategien aus, die die Kundenzufriedenheit fördern und für messbare Geschäftserfolge sorgen. Sein Führungsstil fördert die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, um dauerhafte Lösungen zu schaffen, die Dienstleistungsunternehmen und andere Organisationen bei der effektiven Skalierung unterstützen.

Über die Unit4 Business Software GmbH

Viele mittelständische Unternehmen weltweit nutzen die ERP-Lösungen der nächsten Generation von Unit4, die Finanzen, Procurement, Projektmanagement, HR und FP&A vereinen, Echtzeitdaten und wertvolle Erkenntnisse liefern, mit denen Unternehmen ihre Produktivität steigern können. Durch die Kombination unserer mittelständischen Expertise mit einem unermüdlichen Fokus auf Menschen haben wir flexible Lösungen entwickelt, um die einzigartigen und sich ändernden Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Unit4 unterstützt weltweit mehr als 5.100 Kunden in einer Vielzahl von Branchen, darunter professionelle Dienstleistungen, gemeinnützige Organisationen und der öffentliche Sektor. Zu unseren Kunden gehören Migros Aare, Southampton City Council, Metro Vancouver, Durham Catholic District School Board, Buro Happold, Peab, North Sea Port Netherlands, Save the Children International, Global Green Growth Institute und Oxfam America. Weitere Informationen unter http://www.unit4.com/de.

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