Die Saarwirtschaft befindet sich weiterhin im Sog einer ausgeprägten Industriekrise. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden sechs Monate. So fiel der IHK-Lageindikator im Dezember um weitere 1,2 Punkte auf jetzt minus 4,7 Zähler. Dies war bereits der siebte Rückgang in Folge. Hauptverantwortlich hierfür sind erneut schwächere Lagebewertungen in der Stahl- und Automobilzulieferindustrie. Damit spiegeln zwei wichtige Kernbranchen der Saarindustrie ihre schwachen Umsätze und die deutliche Unterauslastung der Kapazitäten wider.

Dagegen haben sich die Aussichten für die kommenden sechs Monate erstmals seit dem Spätsommer wieder leicht verbessert. Der IHK-Erwartungsindikator legte um 1,8 Punkte zu. Getragen wird diese moderate Stimmungsaufhellung hauptsächlich vom Dienstleistungsgewerbe. Mit minus 18,2 Zählern liegt der aktuelle Wert aber noch immer weit im negativen Bereich. In der Mehrzahl der Unternehmen überwiegt damit der Pessimismus.

„Die Saarwirtschaft konnte auch im Dezember keine Fahrt aufnehmen. Im Gegenteil: In der Industrie hat sich die Situation angesichts einer äußerst schwachen Auslands- und einer nur verhaltenen Binnennachfrage nach Investitions- und langlebigen Konsumgütern nochmals verschärft. Zugleich blieben weite Teile des Dienstleistungsgewerbes deutlich unter ihren Möglichkeiten. Angesichts des äußerst schwachen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes, hoher Kostenbelastungen und zunehmender Unsicherheiten startet die Saarwirtschaft deshalb ohne Kraft und Zuversicht ins neue Jahr. Erforderlich für eine Trendwende zum Besseren wären spürbare Anreize für mehr private Investitionen und Innovationen. Die Themen Deregulierung, Bürokratieabbau, weniger Steuern und Abgaben, eine Reduzierung der Netzentgelte sowie schnellere Genehmigungsverfahren verlieren daher auch zum Jahresende nichts an ihrer Dringlichkeit. Die wichtigste Aufgabe einer neuen Bundesregierung muss es daher sein, mit wirtschafts- und mittelstandsfreundlichen Rahmenbedingungen den Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig und damit fit für die Zukunft zu machen. Nur dann besteht die Chance auf mehr Wachstum, Beschäftigung und die Sicherung unseres hart erarbeiteten Wohlstandsniveaus.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der Dezember-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten 21 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 53 Prozent mit befriedigend und 26 Prozent mit schlecht. Nach wie vor gut bis sehr gut laufen die Geschäfte nur noch in der Elektroindustrie. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, in der Keramikindustrie, im Stahlbau, in der Medizintechnik sowie in der Bauwirtschaft. In großen Teilen der Gießerei-Industrie, der Gummi- und Kunststoffindustrie, des Maschinenbaus und der Stahlindustrie sowie bei den Herstellern von Metallerzeugnissen und auch im Fahrzeugbau ist die Lage dagegen deutlich angespannt.

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 79 Prozent der befragten Unternehmen von guten oder befriedigenden Geschäften. Überwiegend gut laufen die Geschäfte in der IT-Wirtschaft. In der Finanzwirtschaft ist die Lage noch größtenteils befriedigend. Im Handel, im Hotel- und Gaststättengewerbe, bei den Logistikern sowie bei den unternehmensnahen Dienstleistern zeigt sich hingegen ein durchwachsenes Stimmungsbild.

Neue Bundesregierung muss auf Reformkurs schalten!

Für die kommenden sechs Monate bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst verhalten. Darauf deuten die Geschäftserwartungen der Unternehmen hin: Nur noch zwei Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 20 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Das Gros der Betriebe geht von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. „Die Wachstumsschwäche Deutschlands und auch des Saarlandes haben inzwischen ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht. Der Wirtschaftsstandort braucht jetzt dringend mutige Reformen, die Anreize für mehr Leistung und für mehr private Investitionen bieten. Worauf es nach der Bundestagswahl entscheidend ankommt, ist eine konsistente und angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, die das Vertrauen der Unternehmen und Verbraucher wiederherstellt und damit für mehr Zuversicht im Land sorgt. Dies wäre ein wichtiges Signal des Aufbruchs und der Erneuerung, das notwendig ist, um Deutschland wieder auf einen Wachstumspfad zu führen“, so Thomé.

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