Trockenbau ist elementarer Bestandteil des modernen Bauwesens. Aus diesem Grund hat das VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) eine neue Studie zur ökologisch-ökonomischen Bewertung von Trockenbauelementen veröffentlicht. Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die klassischen Gipskartonplatten mit und ohne Recyclinganteil, die im deutschen Trockenbau noch immer dominieren, sowie Lehmplatten als Alternative.

Während Gipskartonplatten (links) nach wie vor den Markt dominieren, bieten alternative Materialien wie Lehmplatten (rechts) Potenziale für eine ressourcenschonendere Bauweise. Eine differenzierte Betrachtung zeigt, wann sich der Einsatz nachhaltigerer Baustoffe lohnt.

Trockenbautechniken und -systeme sind für das moderne Bauen essenziell. Sie ermöglichen die schnelle Umsetzung von Bauvorhaben, bieten eine hohe Planungssicherheit bei gleichzeitiger Flexibilität und gewährleisten wirtschaftliche Effizienz.

Trockenbau im Wandel: Wie der Kohleausstieg den Gipsmarkt beeinflusst

In Deutschland wird aktuell verstärkt auf die Verwendung von Gipskartonplatten gesetzt. Mit dem geplanten Kohleausstieg bis 2038 und dem damit verbundenen Rückgang von REA-Gips, der im Zuge der Kohleverstromung als Nebenprodukt entsteht und bislang einen Großteil der Gipskartonproduktion speiste, steht die Branche jedoch vor einem Versorgungsrisiko. Zugleich wird aus ökologischer Sicht der Abbau von Naturgips kritisch gesehen. Aus diesem Grund gilt es nun, mögliche Baustoff-Alternativen zu identifizieren und ihre Eigenschaften zu prüfen.

Hier setzt die neue Studie „Ökologische und ökonomische Bewertung des Ressourcenaufwandes ¬– Einsatz von Trockenbauelementen“ des VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) an und nimmt unterschiedliche Trockenbauelemente in den Fokus der Untersuchung.

Im Vergleich: Gipskarton- und Lehmbauplatten

Die ökologisch-ökonomische Bewertungsstudie zieht hierfür einen umfassenden Vergleich zwischen verschiedenen Materialien: Gipskartonplatten ohne und mit Recyclinganteil einerseits, Lehmplatten andererseits. Dabei wird nicht nur die ökologische Wirkung, wie bspw. das Erderwärmungspotenzial, untersucht, sondern auch der Ressourcenaufwand (Material, Wasser, Energie) sowie die ökonomischen Kosten, die mit der Produktion des jeweiligen Plattenbaustoffes einhergehen. 

Die Studie macht deutlich: Gipskartonplatten mit und ohne Rezyklatanteil schneiden in einigen Kategorien wie dem kumulierten Gesamtenergie- und Rohstoffaufwand, der Landnutzung oder den Kosten deutlich besser ab als Lehmbauplatten. Aufgrund steigender Gipspreise und längerer Transportwege für Gipskartonplatten könnte sich der Status quo jedoch zugunsten der Lehmbauplatten verändern. Diese bieten zudem – mit Blick auf das Erderwärmungspotenzial und bezüglich des Wasserverbrauchs – ihrerseits positive ökologische Effekte. Darüber hinaus haben Lehmbauplatten einen geringeren Verbrauch von nicht-erneuerbarer Energie als Gipskartonplatten.

Trotz höherer Kosten stellen Lehmbauplatten gemäß der Studie aufgrund ihrer Umweltvorteile und der Vermeidung kritischer Rohstoffe eine konkrete und zukunftssichere Alternative für ressourcenschonendes Bauen dar. Dies ist besonders relevant angesichts der Herausforderungen im Rohstoffmarkt für Gipsprodukte.

Die Studie Ökologische und ökonomische Bewertung des Ressourcenaufwandes – Einsatz von Trockenbauelementen des VDI ZRE wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) erstellt.

Über VDI Zentrum Ressourceneffizienz (c/o VDI Technologiezentrum GmbH)

Das VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) hat die Aufgabe, Wissen zu Umwelttechnologien und material- und energieeffizienten Prozessen allgemeinverständlich aufzubereiten. Ziel ist es, vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der Steigerung ihrer Ressourceneffizienz zu unterstützen. Die Publikationen, Webtools und Technologiefilme des VDI ZRE zur Bewertung und Darstellung von Ressourceneffizienzpotenzialen werden im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz erstellt. Sie sind auf der Website www.ressource-deutschland.de kostenfrei zugänglich.

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